Sting, alias Gordon Matthew Thomas Sumner, ließ das Publikum nicht in der Kälte warten, sondern legte schon fünf Minuten vor dem offiziellen Beginn mit "Message in a Bottle" los, einen Song den er 1979 zusammen mit "The Police" veröffentlichte und der auf keiner Sting-Playlist fehlen darf.
Konzert fast wie ein überlanges Medley
Lange Begrüßungsworte sparte sich der ganz in Schwarz und mit Fliegerhaube bekleidete Sting wohl ob der Kälte. Es blieb bei knappen Wortspenden: "Schladming, viel Spaß". Das gesamte Konzert war fast wie ein Medley angelegt. Fließende Übergänge, kaum Möglichkeit für Applaus. Das sparte Zeit, denn obwohl im Vergleich zum Vorabend - bei dem sich Bryan Adams frierend durch sein Programm mühte - warmer Wind über einen Schlauch auf die Bühne geblasen wurde, hatte Sting wie auch die anderen Musiker ihre liebe Not mit kalten Fingern. Der Brite rieb sich immer wieder die Hände warm.
Warm ums Herz wurde es dem Publikum dafür wohl bei "Fields of Gold" aus dem Jahr 1993, das den Auftakt für eine Reihe von sehr sanften Klängen machte, die Bassgitarre dabei stets in Stings Bearbeitung. Organisch und natürlich wirkte jeder der Songs. Das Musikinstrument scheint beinahe mit dem Künstler verwachsen zu sein, die Akkorde sitzen. Das hat sich im Vergleich zu seinem vergangenen Tourstopp in Graz 2019 nicht geändert. Sting und seine Band sind eine gut geölte Maschine, wirkten aber zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Ebenso wenig das Publikum, das besonders bei "Shape of My Heart" und "So Lonely" laut wurde und mitging. Wie schon Bryan Adams am Vorabend textete auch der 73-jährige Brite den einen oder anderen Song etwas um und sang von seinen "frozen fingers".
"Roxanne" als Zugabe
Drei seiner beliebtesten Songs sparte sich Sting bis zum Schluss auf: Zunächst bot er die exotische "Desert Rose" und erntete dafür viel Applaus. Den Schlusspunkt wollte er gegen 21.20 Uhr mit "Every Breath you Take" setzen, verabschiedete sich schon mit der Band von der Bühne, ließ sich dann aber von den Fans doch noch zu einer Zugabe bewegen. "Schnell, bitte schnell", scherzte er beim neuerlichen Griff zur Gitarre. Damit gab es zum Schluss noch den Kracher "Roxanne". Das Publikum konnte zufrieden von dannen ziehen.
(Von Ingrid Kornberger/APA)