"Ich hab einfach das gemacht, was ich wollte. Und hatte relativ viel Glück dabei", sagte der Jubilar weiter. "Das heißt, ich habe viele Rollen gespielt, die ich sehr gerne gespielt habe, Stücke inszeniert, die ich gerne inszeniert habe, zauberhafte Menschen kennengelernt - auf und vor und hinter der Bühne. Ich bin sehr, sehr froh."
Der Film feierte am Mittwoch vor Medien, Familienmitgliedern und Wegbegleitern Mareceks, der auch sein 60. Bühnenjubiläum feiert, Premiere. Kollegen streuen dem Multitalent in der Doku Rosen (so bezeichnet Michael Schottenberg Marecek als "genial"), Ehefrau Christine kommt ebenso zu Wort ("Was mich an Heinz bis heute fasziniert, ist der Humor") sowie die Kinder Sarah und Ben. Aber vor allem erzählt der Jubilar gewohnt launig Anekdoten aus seiner langen Karriere, unterlegt mit zahlreichen Ausschnitten aus Bühnen-, Film- und TV-Produktionen.
"Versuche immer, positiv zu sein"
"Sehr vielfältig" sei die Dokumentation geworden, zeigt sich Marecek "sehr zufrieden" mit dem "liebevoll zusammengestellten" Film. An viele der gezeigten Szenen könne er sich gar nicht mehr erinnern, schmunzelte er im Anschluss an die Vorführung. Angesichts der lustigen Ausschnitte fragt man sich vielleicht, ob hinter dem Spaßmacher wie bei vielen dieser Zunft, auch ein trauriger Mensch steckt. "Nein", antwortet Marecek im APA-Gespräch prompt. "Ich versuche immer, positiv zu sein. Was in der großen Weltlage nicht ganz einfach ist, aber man versucht es trotzdem. Ich sage immer: Der Humor ist der fliegende Teppich, auf dem man durch das Leben reisen sollte, wenn's geht."
"Der Geschichtenerzähler" dokumentiert auch die Vielseitigkeit Mareceks, der auch ernste Rollen mit Überzeugung zu spielen versteht. "Es kommt immer auf das jeweilige Projekt an, wie gut es geschrieben ist und welchen Spaß es mir macht, es zu verkörpern. Das kann komisch sein, das kann ernst sein. Komische Sachen habe ich an sich sehr gerne, aber es muss nicht unbedingt sein", betonte Marecek.
Von Schenk vor Blödheiten bewahrt
Unter den vielen beruflichen Weggefährten könne man Otto Schenk durchaus als den wichtigsten bezeichnen, sagte Marecek zur APA: "Weil er einen auch vor Blödheiten bewahrt hat. Sein Credo lautete: Theater ist Geschichten erzählen. Und man versucht das, so glaubhaft und wahrhaftig wie möglich zu tun! Dieses Credo habe ich eins zu eins bedenkenlos und mit großer Freude übernommen."
Heinz Marecek darf man durchaus als Workaholic im positiven Sinne bezeichnen. "Ja, ich habe viel gearbeitet", nickte er im Interview. Auf seinem Wahldomizil Ibiza, wo er mit seiner Frau in einer Finca wohnt, lässt er sich dagegen "nicht durch Arbeit beeinträchtigen", wie man in der Doku erfährt: "Ich lebe dort wie im Dauerurlaub". Im TV und in einem seiner vier Solo-Programme wird man den Publikumsliebling aber weiter erleben dürfen, versicherte er.