"Freu Dich mit mir! Es ist so traurig, sich allein zu freuen!" - Dieses Zitat aus Lessings "Minna von Barnhelm" stellt Max der Saison voran ("gerade in Zeiten wie diesen"), denn: "Unterhaltung mit Haltung ist uns ein Kernanliegen." Eine schwarze Komödie etwa ist "Adel verpflichtet" von Dogberry & Probstein nach dem Roman von Roy Horniman, bekannt auch durch die Verfilmung mit Sir Alec Guinness. Die österreichische Erstaufführung der Theaterfassung hat am 8. November Premiere.
Eine Komödie folgt auch im Dezember: "Extrablatt! Extrablatt!" von Bruno Max frei nach Ben Hechts "The Frontpage" wurde ebenfalls verfilmt, u.a. von Billy Wilder mit Jack Lemmon und Walter Matthau. Fake-News, Hexenjagden, Korruption, Medienbusiness sind Themen, die gerade heute Aktualität aufweisen (Premiere: 6. Dezember). Um Machtverhältnisse geht es auch im - ebenfalls verfilmten - amerikanischen Klassiker "Die Katze auf dem heißen Blechdach" von Tennessee Williams (ab 10. Jänner).
Klassiker und Specials
Ein weiterer Klassiker des 20. Jahrhunderts kommt mit Bertolt Brechts "Im Dickicht der Städte" auf die Bühne. Max inszeniert diese Geschichte eines Zweikampfs zweier Männer im Stadtdschungel von Chicago, Premiere ist am 14. Februar. Komödiantischer wird es wieder ab 10. März bei Mike Bartletts "Love Love Love", inszeniert von Babett Arens.
Marcus Ganser führt Regie bei der österreichischen Erstaufführung "2:22", eine Geistergeschichte mit Humor und Gänsehaut von Danny Robins (Premiere: 11. April). Ein Comeback gibt es für den "Bockerer" von Peter Preses und Ulrich Becher, diesmal mit Georg Kusztrich in der Titelrolle (Premiere: 9. Mai): "Es soll nicht herzig werden, das kann ich Ihnen garantieren", so Max, der die Regie übernimmt. Mit "Hexenjagd" von Arthur Miller geht es ab 6. Juni politisch brisant ins Finale.
Etliche Specials ergänzen das Programm, etwa der Filmclub Capitolino, der Philharmonia-Zyklus Mödling sowie ein Gastspiel des Community-Ensembles des Wiener Burgtheaters (22. Oktober) und am 26. November die Benefizveranstaltung "Der Siegelring. Wofür es sich zu kämpfen lohnt" von Isma Forghani im Rahmen von "orange the world - 16 Tage gegen Gewalt an Frauen".
"Unser kultureller Leitbetrieb"
Das Stadttheater liege der Stadt sehr am Herzen, erklärte Bürgermeisterin Silvia Drechsler (SPÖ). Dem schlossen sich auch Kulturstadtrat Stephan Schimanowa (SPÖ) und Vizebürgermeister Rainer Praschak (Grüne) an: "Das Stadttheater Mödling ist unser kultureller Leitbetrieb." Der aktuelle Spardruck werde sich auf die wirtschaftliche Stabilität des Hauses nicht auswirken.
Zufrieden wird auf die Spielzeit 2024/25 zurückgeblickt. Die Auslastung betrug 85 Prozent, 13.475 Besucher wurden verzeichnet. Besonders erfolgreich war die Produktion "Horrible Habsburger! Sex & Crime & Kaiserschmarrn" im Bunker mit zwölf komplett ausverkauften Vorstellungen. 2026 gibt es eine Reprise.
(S E R V I C E - Stadttheater Mödling, Saison 2025/26. Information: www.stadttheatermoedling.at, Tickets: Tel. 01/5442070)