Schatten! Ein Königreich für ein schattiges Plätzchen! Es ist Sommer und es ist manchmal so heiß, dass die Sonne nicht mehr freundlich vom Himmel scheint, sondern gnadenlos auf uns herunterbrennt. Selbst Sonnenanbeter halten sich nun lieber im Schatten auf.
Für die Haut ist jeder Sonnenstrahl anstrengend, denn jeder Sonnenstrahl ist eine potenzielle Gefahr. Schuld ist die UV-Strahlung, das ultraviolette Licht der Sonne. UVA-Strahlung etwa kann, ohne dass man sie spürt, tief in die Haut eindringen und Falten und Pigmentstörungen verursachen. Infrarotstrahlung und sichtbares Licht fördern die Bildung sogenannter freier Radikaler und damit vorzeitige Hautalterung. UVB-Strahlung dringt nicht so tief ein, kann aber Sonnenbrand verursachen, den man sehr wohl spürt. Auch wenn ein Sonnenbrand nach einiger Zeit sozusagen gelöscht ist, im Speicher der Haut scheint er noch auf. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, später einmal an Hautkrebs zu erkranken.
Daraus folgt: Die Haut braucht in der Sonne Schutz vor der Sonne. Zwar kann sie sich vor UV-Strahlung selbst schützen, indem sie die Lichtschwiele (eine Verdickung der Hornhaut) bildet und das Pigment Melanin produziert, es auf die umliegenden Zellen verteilt, wo es sich schützend um den Zellkern legt. Die mit Melanin versorgten Zellen wandern an die Hautoberfläche, was allerdings einige Tage dauert, und geben der Haut, was für viele ihr schönstes Sommersouvenir ist: Bräune.
Die Sonne genießen, aber richtig
Was die Haut selbst zu ihrem Schutz beitragen kann, reicht leider nicht. Soll sie schön und gesund durch den Sommer kommen, braucht sie einen Sonnenschirm bzw. Schatten (in dem man übrigens weitgehend ohne Stress braun werden kann) und Sonnenschutzprodukte, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Damit ist zum einen der Hauttyp gemeint. Hauttyp I mit sehr heller Haut, hellen Augen und rotem bzw. hellblondem Haar verträgt Sonne nicht so gut wie Hauttyp IV mit dunklem Haar, dunklen Augen und oliv- bis dunkelbrauner Haut. Bei Hauttyp I kommt es ohne Sonnenschutz in der Sonne binnen fünf Minuten zu Rötungen, bei Hauttyp IV dauert das deutlich länger, nämlich 30 bis 40 Minuten.
Berücksichtigen sollte man auch die Formulierung des Sonnenschutzprodukts. Zur Auswahl stehen Sprays (Öl oder Milch), Cremen, Lotionen, Öle, Gele, Hybridprodukte (wie ein Gel, das sich beim Auftragen in Öl verwandelt) sowie Sonnenschutz, der sich sowohl auf trockener als auch auf nasser Haut auftragen lässt. Trockene Haut wird sich über Sonnencreme und -öl freuen, da hier der Fettanteil höher ist. Sonnenmilch, der Klassiker unter den Sonnenschutzprodukten, hingegen enthält mehr Wasser als Fett und ist für alle Hauttypen geeignet. Nicht fettende Sprays sind ideal für Sportler.
Welche Art von Sonnenschutz zum Einsatz kommt, ist Geschmackssache. Noch wichtiger ist nämlich der Lichtschutzfaktor (LSF), den es in vier Kategorien - niedrig (LSF 6, LSF 10), mittel (LSF 15, 20 oder 25), hoch (LSF 30 oder 50) und sehr hoch (mehr als 50) - gibt. Lichtschutzfaktor mal Eigenschutzzeit der Haut (bei Hauttyp I fünf Minuten) ergibt die Zeit, die man in der Sonne bleiben kann, ehe es zu Rötungen kommt. Eine Zeit, die - Dermatologen werden nicht müde, das zu betonen - eher unter- als überschritten werden sollte.
Sonnenschutz für jeden Tag
Weil die Sonne nicht nur im Sommer scheint, sondern das ganze Jahr und UV-Strahlung auch an trüben Tagen auf die Haut trifft, sind Tagespflegecremen mit Lichtschutz eine gute Wahl. Empfehlenswert sind auch BB- oder CC-Creams. BB steht für Blemish Balm, CC für Colour Correcting, beide sind All-in-one-Produkte mit Lichtschutz. Wer das nicht mag, für den stehen als Ergänzung zur Tagespflege zarte Sonnenschutzfluids, die nach der Pflege aufgetragen werden und sonnenexponierte Bereiche wie das Gesicht schützen, zur Verfügung.
Trend: Sonnenschutz für sensible Haut
Sonne bzw. UV-Strahlung stellt für normale Haut eine Herausforderung dar und erst recht für sensible Haut. Sie gehört meistens zu den Hauttypen I und II, die Sonne nicht besonders gut vertragen. Weil sie eher hell ist, ist ihr körpereigener Lichtschutz niedriger und schnell überlastet. Hautberuhigende und feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe kommen bei Sonnenpflege für empfindliche Haut ebenso zum Einsatz wie neue Lichtschutzfilter, die versuchen, die natürliche Lichtschutzwirkung des Melanins zu imitieren. Die meisten dieser Produkte sind Formulierungen ohne Duftstoffe und ohne Silikone. Und auch bei den Lichtschutzfiltern setzen Hersteller in diesem Segment vermehrt auf mineralische Filter wie Titandioxid und Zinkoxid und verzichten auf synthetische wie Oxybenzon und Octinoxat.
Trend: Sonnenschutz zeigt Umweltbewusstsein
Synthetische Lichtschutzfilter sind nämlich nicht ganz ohne Risiko. Sie können Allergien auslösen und wie Hormone wirken. Eine Gefahr stellen sie zudem für Gewässer dar, wo sie das sensible ökologische Gleichgewicht stören und zum Beispiel im Meer Mitschuld an Korallenbleiche tragen können. Eine Alternative sind mineralische Filter, allerdings nur, wenn sie nicht in Nanopartikel-Größe verwendet werden, denn es wird vermutet, dass auch Nanopartikel negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Immer umweltfreundlicher werden Verpackungen. Tuben aus recyceltem Kunststoff oder Tuben, bei denen Kunststoff durch biologisches Material wie Papier und Karton ersetzt wird, sind auf dem Vormarsch.