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Die Tabakindustrie und die Wirkung der Schockbilder

Vor 15 Jahren wurden in Deutschland noch doppelt so vieleZigaretten produziert wie heute.

Die Tabakindustrie und die Wirkung der Schockbilder
Die Tabakindustrie und die Wirkung der Schockbilder

Die Einführung strengerer Warnhinweise auf Zigarettenschachteln im Mai dieses Jahres hat die Produktion der Tabakindustrie in Deutschland kräftig durcheinandergewirbelt. Wurden im ersten Quartal 2016 deutlich mehr Tabakwaren als im Vorjahreszeitraum versteuert, waren es im zweiten Quartal viel weniger. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor.

Seit dem 20. Mai müssen einer neuen EU-Tabakrichtlinie zufolge auf allen neu produzierten Packungen Warnhinweise und Schockfotos abgebildet sein - Raucherbeine oder teerschwarze Lungen etwa. Sie sollen Menschen vom Rauchen abhalten. Im ersten Quartal produzierten die Unternehmen deshalb kräftig Ware vor. Diese darf noch ein Jahr lang verkauft werden.

Zwischen Jänner und März wurden 22 Prozent mehr Zigaretten versteuert als zur gleichen Zeit 2015. Von April bis Juni kehrte sich der Effekt um: Es wurden 15,4 Prozent weniger Zigaretten hergestellt als im Vergleichszeitraum 2015. Auch der Absatz von Zigarren und die Menge des versteuerten Feinschnitts zum Selberdrehen waren rückläufig.

Insgesamt ist die Produktion laut Deutschem Zigarettenverband seit Jahren rückläufig. Vor 15 Jahren waren den Angaben zufolge noch mehr als 160 Milliarden Zigaretten in Deutschland produziert worden. Im vergangenen Jahr seien es noch 81 Milliarden gewesen.