Bösartige Lebertumoren können entweder als Tochtergeschwülste (Metastasen) - meist von einem Dickdarmkrebs stammend - oder als eigene bösartige Lebertumoren auftreten wie z. B. das sogenannte HCC. Eine Heilung ist nur durch den kombinierten Einsatz von Chirurgie und anderen Therapiestrategien möglich. Bei einem Symposium an der Uni-Klinik Salzburg sagten Experten am Donnerstag, die Metastasenchirurgie der Leber könne eine Überlebensrate von 40 bis 60 Prozent erreichen.
Jeder dritte Patient nach oder mit einem Darmkrebs hat Lebermetastasen. Noch vor einigen Jahren galt diese Diagnose als Todesurteil. Dietmar Öfner-Velano, Vorstand der Universitätsklinik für Chirurgie, sieht aber auch Chancen für sogenannte nicht operierbare Fälle. "Wir können an unserem leberchirurgischen Referenzzentrum mit den Spezialisten für Leberchirurgie und gemeinsam mit Onkologen, Radiologen, Pathologen, Endoskopikern, Transfusionsmedizinern, Anästhesisten und Intensivmedizinern sehr schwere Fälle behandeln", betonte Öfner-Velano. Wichtig sei, dass diese an die Klinik überwiesen würden. "Darum appellieren wir an Kollegen und Zuweiser, genau diese Patienten zu schicken."
Die Behandlung wird meist mit mit einer präoperativen Chemotherapie gestartet. Danach werden die Patienten operiert. Der leitende Oberarzt und Leberchirurg Stefan Stättner erklärte dazu, die Leberchirurgie sei "sicher" geworden. Entscheidend sei allerdings die Zusammenarbeit im fächerübergreifenden Team etwa mit der internistischen Onkologie und anderen Fächern. "Es müssen alle Ärzte zur rechten Zeit an einem Ort sein."
Ob der Zugang konventionell oder laparoskopisch ("Schlüssellochchirurgie") gestaltet werde, sei nachrangig. Ein Konsensuspapier aller namhaften österreichischen Leberchirurgen stufe die Laparoskopie als experimentell ein. Daher werde sie am Uni-Klinikum nur in Studien angewendet.
