Das bereits seit Längerem etabliertes Osteoporose-Medikament Parathormon (1-84) hilft nicht nur bei brüchigen Knochen, sondern auch nach Knochenbrüchen. Die Fraktur heilt schneller und besser und der Heilungsprozess verläuft schmerzfreier. Das wies jetzt eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Gerold Holzer von der Universitätsklinik für Orthopädie an der Medizinischen Universität im AKH Wien nach.
Besonders ältere Menschen haben nach einer Fraktur eine oft sehr lange Leidenszeit vor sich, bis der Bruch geheilt ist. Bisher gab es keine therapeutischen Methoden, um die Heilungsdauer zu beeinflussen oder zu beschleunigen. Gerold Holzer von der MedUni Wien, Peter Peichl und Lukas Holzer vom Evangelischen Krankenhaus Wien sowie Richard Maier vom Thermenklinikum Baden bei Wien fanden im Rahmen ihrer Studie nun heraus, dass eine sogenannte systemische Parathormon-Therapie die Dauer der Heilung deutlich verkürzt und damit die Patienten viel früher beweglich werden. Nachgewiesen wurde der Effekt an einer Gruppe von 65 älteren Frauen mit krankhaftem Knochenabbau, welche Beckenfrakturen erlitten hatten, bei denen aber kein chirurgischer Eingriff notwendig war. Das erfreuliche Ergebnis eröffne aber durchaus auch Therapiemöglichkeiten für viel jüngere Patienten mit entsprechend komplizierten Frakturen, meinen die Mediziner.
In der Behandlungsgruppe dauerte die Heilung der Beckenfrakturen sieben bis acht Wochen, normalerweise sind es rund 13 Wochen.