Die Studie von Markus Böckle vom Zentrum für Psychosomatische Medizin und Supervision ist in der Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie veröffentlicht worden. Demnach erreichten diese Umsätze im Jahr 2013 in Österreich 188 Millionen Euro. Die Daten stammten vom Arzneimittel-Marktforschungsinstitut IMS Health. Bei den Packungen gab es einen Zuwachs um 25 Prozent.
Der Anstieg hätte gemäß der Analyse speziell Antidepressiva und Antipsychotika betroffen. 2013 wurden in Österreich rund 18,7 Millionen Packungen psychopharmazeutischen Produkten abgegeben, hieß es jetzt in einer Aussendung der Universität.
2006 hatten die Umsätze mit diesen Medikamenten, die speziell wichtig für Menschen mit schweren Depressionen oder Psychosen sind, laut den Autoren rund 144 Millionen Euro betragen. 2013 waren es demnach dann 188 Millionen Euro. "Die Steigerung der Kosten für Psychopharmaka übertrifft die aller pharmazeutischen Produkte deutlich, die im Vergleichszeitraum um 17,8 Prozent zulegten. Innerhalb von neun Jahren stieg der Psychopharmaka-Verbrauch um 25 Prozent an, was auf eine steigende Prävalenz (Häufigkeit; Anm.) psychischer Erkrankungen, ein vermehrtes Inanspruchnahmeverhalten oder mehr Verschreibungen zurückzuführen ist", hieß es in der Aussendung.
In der Vergangenheit ist immer wieder kritisiert worden, dass zu wenige Betroffene von psychischen Erkrankungen eine adäquate medikamentöse Therapie erhalten bzw. die Therapietreue gering sei. Zusätzlich wird aber regelmäßig ein Defizit beim Zugang zur Psychotherapie auf Kassenkosten als Begleitmaßnahme beklagt.
2013 wurden rund 29 Milliarden Euro für Gesundheitskosten in Österreich aufgebracht. Im selben Jahr betrugen die Ausgaben für Psychopharmaka in Österreich pro Kopf 22,21 Euro. Das waren pro Kopf 4,8 Euro mehr als im Vergleichsjahr 2006 (Statistik Austria 2014). Der prozentuale Anstieg der Psychopharmaka-Kosten mit 31,1 Prozent übertreffe damit den Anstieg der gesamten Gesundheitskosten Österreichs (26,7 Prozent).