Die Coronapandemie hat für einen Digitalisierungsschub bei österreichischen Unternehmen gesorgt.
Mehr als ein Fünftel der heimischen Betriebe bewertet die Rolle der Digitalisierung anhaltend als sehr groß. In der Finanzdienstleistung (43%), gefolgt von Gesundheit/Life Science (39%) sowie vom Bereich Soziales, Wissenschaft, Bildung und Kultur (36%), werden digitale Technologien besonders häufig eingesetzt, Schlusslicht ist die Immobilienwirtschaft bzw. das Baugewerbe (17%).
Im Bundesländer-Ranking punkten Unternehmen mit Sitz in Wien: 41 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Digitalisierung bereits jetzt eine sehr große Rolle für das eigene Geschäftsmodell spielt, für weitere 39 Prozent eine mittel große. Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die mehr als 600 mittelständische Unternehmen mit 30 bis 2000 Beschäftigten in Österreich befragt wurden.
Digitalisierungsdrang nimmt bei kleineren Unternehmen ab
"Der starke Digitalisierungsdrang, der in den vergangenen Jahren bei heimischen Unternehmen zu beobachten war, geht nun vor allem bei kleineren Unternehmen spürbar zurück", fasst Gunther Reimoser, Country Managing Partner bei EY Österreich, zusammen. "
Dennoch ist es auch für kleine Betriebe essenziell, konstant am Ball zu bleiben und neue Entwicklungen im Technologiebereich in die Geschäftsmodelle zu integrieren, denn die digitale Transformation macht keinen Halt und es gilt, den Anschluss an den Mitbewerb nicht zu verlieren." "Investitionen in Cloud Computing und die damit verbundenen Technologien sind unverzichtbar", ergänzt Christoph Mayer, Partner Cloud Transformation und verantwortlich für die EY Microsoft Service Group bei EY Österreich.
Rund jedes vierte österreichische Unternehmen will in den kommenden zwei Jahren in Cloud Computing bzw. in Data Analytics investieren. Ein Viertel möchte im Bereich Robot Process Automation/Automatisierung aufstocken, jeder siebte Betrieb plant, künstliche Intelligenz einzusetzen. Dabei liegt der Fokus auf dem Aufbau digitaler Kundenbeziehungen, dem Einsatz von mobilen Endgeräten und analytischen Werkzeugen, um die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden besser zu verstehen bzw. die Angebote zu personalisieren. Der Anteil der Unternehmen, die in den kommenden Jahren nicht in weitere digitale Technologien investieren wollen, ist gegenüber dem Vorjahr deutlich von 49 auf 38 Prozent gesunken.
Jedoch verorten immer mehr Unternehmen Hindernisse, die sie von Investitionen in die Digitalisierung abhalten. Bei gewünschten, aber nicht durchführbaren Investitionen machen vor allem der Fachkräftemangel und begrenzte finanzielle Ressourcen einen Strich durch die Rechnung: Rund jedes achte Unternehmen nennt fehlendes Personal als Investitionshemmnis Nummer eins, rund jedes vierzehnte befragte Unternehmen begrenzte finanzielle Ressourcen.
Österreich als Wirtschaftsstandort durch Digitalisierung stärken
Im Sinne der Digitalisierung wurde im Jänner 2022 die überparteiliche, österreichweite Initiative "Mach heute Morgen möglich" von Microsoft Österreich mit etwa 100 unterstützenden Partnerinnen und Partnern gestartet. Das gemeinsame Ziel: Österreich als Wirtschaftsstandort durch Digitalisierung zu stärken.
Mit ambitionierten Transformationsprojekten in den Bereichen Innovation, Kompetenz, Nachhaltigkeit und Sicherheit sollen die Chancen der Digitalisierung greifbar gemacht und Impulse gesetzt werden. Nach dem ersten Jahr zählt "Mach heute Morgen möglich" bereits über 240 unterstützende Unternehmen und Organisationen in Österreich - von Großunternehmen über KMU bis hin zu Start-ups. EY unterstützt die Initiative seit Tag eins in der Kategorie "Innovator" und setzt dazu eine Eventserie auf, in der pro Event Fachthemen aus einem der vier Pfeiler der Initiative behandelt werden. Es gilt, gemeinsam Hürden von Cloud Computing abzubauen und den digitalen Weg für Österreichs KMU zu ebnen. "
Der Wirtschaftsstandort Österreich weist eine hohe Innovationskraft auf. Um sich weiterhin dynamisch entwickeln zu können, sind auch Innovationen im Bereich Digitalisierung und hier vor allem in Data & Analytics gefragt. Gerade für KMU bietet die Digitalisierung großes Potenzial, das es vollends auszuschöpfen gilt, um auf digitale Augenhöhe mit den großen Unternehmen zu kommen", kommentiert Susanne Zach, Partnerin und Leiterin Data & Analytics bei EY Österreich.