Technisch interessiert und handwerklich geschickt sollte man(n) und frau schon sein, wenn man künftig als Fahrradmechatroniker oder -mechatronikerin seine Brötchen verdienen will. Ernst zu nehmen ist das Thema allemal, wie Martin Klima-Sonvilla, Kursleiter am Wifi Wien, unterstreicht: "Fahrradmechatroniker sind keine ,Hobbyschrauber', sondern überprüfen mechanische und elektronische Bauteile, gehen auf Fehlersuche und tauschen oder reparieren defekte Teile." Hightech, Digitalisierung und technisches Know-how gehen mit der Ausbildung zum Fahrradmechatroniker einher: "Oft bauen wir die Fahrräder aus Einzelteilen zusammen und passen sie an die ergonomischen Bedürfnisse unserer Kunden an. Auch Hightech-Sonderanfertigungen gehören zu unserem Tätigkeitsbereich", erläutert der Experte.
Zukunftsberuf Fahrradmechatronik
Der Zugang des Kursanbieters ist leicht erklärt: Laut Wifi hat das Statussymbol Auto längst Konkurrenz vom Fahrrad bekommen. Es heißt: "Heutzutage ist das Fahrrad der Inbegriff für bewusste Lebensweise, Gesundheit und nachhaltige Stadtentwicklung. Rennrad, Fatbike, Lastenrad, Mountainbike oder Gravelbike sind gekommen, um zu bleiben - und das verstärkt in Kombination mit einem Elektroantrieb."
Ob heutzutage beinahe ein jeder und eine jede mit einem E-Bike durch die Gegend kurven sollte und (kleine) Kinder Fahrräder im Wert von um die 500 Euro aufwärts haben müssen, sei dahingestellt - Klima-Sonvilla konstatiert: "Die Ansprüche an das Fahrrad steigen und damit auch der Bedarf an Profis, die ein grundlegendes Verständnis der komplexen Mechanik und Elektronik der heutigen Bikes zeigen." Am Wifi Wien ist man sich sicher, dass der Kurs zum Fahrradmechatroniker eine praxisnahe und zukunftsorientierte Ausbildung darstellt, die optimal auf die Anforderungen der Branche vorbereitet. Denn: Jährlich werden in Österreich zwischen 400.000 und 500.000 Fahrräder verkauft, wobei der Anteil an E-Bikes erstmals bei über 50 Prozent liegt. Allein in Wien seien es rund 150.000 Stück.
Frauen, Digitalisierung und Innovation
Neben Verkauf und Verleih sind auch die Themen Wartung und Reparatur wichtiger geworden: Die Anzahl an Fachhändlern in der Bundeshauptstadt, die alle vier Bereiche abdecken, ist mittlerweile auf 140 gestiegen. Insbesondere E-Bikes, Lastenräder und moderne Fahrradtechnologien erfordern fundiertes technisches Wissen und handwerkliches Geschick. "Nachdem bis vor Kurzem keine Berufsausbildung in diesem Bereich angeboten wurde, ist der Markt sehr offen für ausgebildete Fahrradmechatroniker", meint Klima-Sonvilla. Mit ausreichend praktischer Erfahrung stünde außerdem der Weg in die Selbstständigkeit offen.