Kein Wunder, dass der Bereich um die Augen schneller als andere Teile des Gesichts Anzeichen von Ermüdung zeigt. An die 10.000 Mal pro Tag wird der Lidschlag aktiviert, 26 Muskeln sorgen für Mimik und Ausdruck.
Die Augenpartie: Zart besaitet, stark beansprucht
Für so viel Action ist die Augenpartie nämlich denkbar schlecht ausgerüstet. Die Haut ist hier nur halb so dick wie im Rest des Gesichts und besitzt kaum Talgdrüsen, die die Oberfläche vor dem Austrocknen schützen könnten. Auch das Bindegewebe ist eher schwach. Addiert man, von der genetischen Ausstattung abgesehen, Stress, Bildschirmarbeit, Schlafmangel, Alkohol, Rauchen und den natürlichen Alterungsprozess (mit nachlassender Elastizität und zunehmender Trockenheit) dazu, kann die Augenpartie zur Problemzone werden.
Für viele Frauen ist sie das. Gut 70 Prozent aller Frauen klagen über Mimikfältchen, etwas mehr als die Hälfte stören Augenschatten und Tränensäcke, die den Blick müde aussehen lassen. Warum das Aussehen der Augen so wichtig ist? Weil wir nonverbal vor allem über die Augen kommunizieren und Veränderungen hier großen Einfluss darauf haben, ob wir ein Gesicht als schön wahrnehmen.
Augenpflege für jedes Pflegebedürfnis
Also? Also Augenpflege. Die sollte Teil der täglichen Pflegeroutine sein und, wie Zähneputzen, morgens und abends angewendet werden. An Produkten - neben Cremen und Gels gibt es Seren und Masken (Patches) - herrscht kein Mangel. Denn es macht bei der Formulierung und der Auswahl der Wirkstoffe einen Unterschied, ob Feuchtigkeit zugeführt, ob Schwellungen, Augenringe, nachlassende Elastizität oder alles zusammen erledigt werden soll. Viele Produkte werden mit Applikatoren aufgetragen, die die Mikrozirkulation anregen und, weil sie kühlen, Schwellungen abklingen lassen sollen.
Augenpflegeprodukte sollten verwendet werden, sobald sich erste feine Linien rund um die Augen zeigen. Das kann bei manchen schon ab dem 25. Lebensjahr sein, wenn der natürliche Alterungsprozess der Haut startet. Bei regelmäßiger Anwendung kann eine Augenpflege ersten Anzeichen der Hautalterung vorbeugen.
Hightech-Tools für schöne Augen
Der Markt hält aber noch mehr für schöne Augen bereit. Elektrische Geräte, die das Einklopfen von Augencreme imitieren, wollen Zeichen von Müdigkeit wegmassieren. Noch weiter geht eine LED-Brille aus Amerika, die mit einem kompletten Spektrum an therapeutischem Licht arbeitet. Das dringt in die Dermis ein und soll bei regelmäßiger Anwendung die Kollagenproduktion ankurbeln, die Hautdichte verbessern und Linien und Falten glätten.
Mit Fingerspitzengefühl
Weil die Haut im Bereich der Augen dünn und empfindlich ist, sollte man Augencreme immer ganz sanft anwenden. Dazu eine etwa erbsengroße Menge des Produktes mit den Fingerspitzen rund um die Augen verteilen und es dann ganz sacht mit den Fingerkuppen einklopfen. Dabei sollte man etwa einen halben Zentimeter Abstand zum Lidrand halten, damit die Augencreme nicht ins Auge "kriecht".
Was den Augen noch gut tut
Da vor allem Bildschirmarbeit die Augen anstrengt, sollte man ihnen hin und wieder eine Auszeit gönnen. Etwa, indem man einen Punkt in der Ferne sucht und die Augen ein paar Minuten dorthin schweifen lässt, ohne etwas zu fixieren. Das entspannt und sorgt auch allgemein für neue Energie. Bewusst Zwinkern hilft, den Abtransport von Lymph- und Tränenflüssigkeit zu aktivieren. Gegen müde Augen und Schwellungen helfen kühlende Gelkissen oder kalte Löffel aus dem Kühlschrank. Schwellungen unter dem Auge entstehen oft durch Ansammlung von Wasser. Weniger salzige oder stark gewürzte Speisen zu essen sowie der Verzicht auf zu viel Alkohol können hier Milderung bringen.
Sonne bräunt, Sonne macht aber auch die Haut alt, vor allem die im Bereich der Augen. Schutz vor daraus entstehenden "Blinzelfältchen" bieten Sonnenbrillen mit UV-Schutz. Oder optische Brillen, wenn man dauernd die Augen zusammenkneifen muss, weil man nicht mehr gut sieht.