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Waldbad Anif: Ideale Trainingsstätte für Wakeboarder

Die zwei Freunde Yunis Mourad und Armin Fischer erzählen, wie sie auf die Idee kamen, im Waldbad Anif einen Lift für Wakeboarder zu errichten.

Wakeboarden im Waldbad Anif.
Wakeboarden im Waldbad Anif.
Sliden auf der Funbox macht großen Spaß und ist ein gutes Gleichgewichtstraining.
Sliden auf der Funbox macht großen Spaß und ist ein gutes Gleichgewichtstraining.
Armin Fischer (Geschäftsführer Waldbad Anif) und Wakeboarder Yunis Mourad (v. l.).
Armin Fischer (Geschäftsführer Waldbad Anif) und Wakeboarder Yunis Mourad (v. l.).

"Wenn du zwölf Minuten im Wasser bist, bist du körperlich so richtig fertig", erklärt Wakeboarder Yunis Mourad und muss lachen. Mit 17 Jahren begann Mourad mit dem Wakeboarden, damals noch mit Boot und am See. Auf der Maturareise mit 19 Jahren kam er dann das erste Mal mit einem Wakeboardlift in Berührung. Diese Session machte ihm so viel Spaß, dass er künftig mit Freunden regelmäßig mit dem Wakeboard unterwegs war. Damals wusste Mourad, der das Salzburger Schulsport-Modell (SSM) besucht und früher auch American Football gespielt hatte, noch nicht, dass er einmal eine beliebte Wakeboardanlage mitaufbauen sollte. Alles änderte sich dann 2016, als Mourad, der im Sommer öfter im Waldbad Anif jobbte, mit einem Freund auf einer Seilwinde mit dem Wakeboard unterwegs war. Geschäftsführer Armin Fischer war davon so angetan, dass er sich mit Mourad besprach und mit ihm die Idee für einen Wakeboardlift entwickelte.

Verzögerung im Vorfeld
Da passte es natürlich gut, dass zwei Mädels bereits 2012 im Rahmen eines Abschlussprojekts für die Schule einen Wakeboardlift für das Waldbad Anif entworfen hatten. Da sich auch im FKK-Bereich immer weniger Leute tummelten, führte man bald Gespräche. "Von der Idee bis zur fertigen Umsetzung dauerte es dann aber zweieinhalb Jahre, weil auch seitens der Behörden alles erst genehmigt werden musste", sagt Fischer. Bei der Wakeboardanlage handelt es sich um einen Elektrolift, der Nachhaltigkeitsgedanke, so betonen beide, zieht sich durch das ganze Waldbad.
Fischer, der bis dahin nur Wasserski gefahren war, war zunächst etwas skeptisch, ob er sich selbst aufs Wakeboard trauen sollte. "Ich war damals 35 Jahre alt und habe mir nur gedacht, was soll ich auf einem Wakeboard?" Doch nach dem ersten Versuch war er von der Trendsportart hellauf begeistert. "Ich fahre mittelmäßig, Sprünge gehen auch schon gut. Ich liebe diesen Sport, habe mir sogar ein Wakeboard-Tattoo stechen lassen", verrät Fischer, und ergänzt: "Die Sportart ist super, um Muskeln aufzubauen, den Geist zu stärken und für Teambuilding-Maßnahmen. Dazu kann man draußen mit Freunden abhängen. Was gibt es Besseres?"

Tolles Ganzkörpertraining
Laut Mourad, der mittlerweile nicht mehr aktiver Teil der Waldbad-Wakeboard-Crew, aber mit Fischer noch gut befreundet ist, ist Wakeboarden ein Sport für alle Altersklassen und ein ideales Ganzkörpertraining. "Besonders trainiert werden Unterarme, Schultern und die Rumpfmuskulatur." Die Hindernisse im Waldbad Anif wie zum Beispiel die Sprungschanze oder die Funbox sind für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis gleichermaßen geeignet. Die Ausrüstung kann man sich gegen einen geringen Aufpreis im Waldbad ausleihen. Wer sich ein eigenes Board zulegen will, zahlt mit Bindung zwischen 300 und 400 Euro. "Natürlich gibt es auch Profiboards, die kosten 1000 bis 1100 Euro", sagt Mourad. Am Wakeboardlift im Waldbad gilt Helmpflicht. Ein Neoprenanzug sollte, muss aber nicht angezogen werden, empfiehlt Mourad. Weitere Wakeboard-Hotspots in Österreich sind Linz (Ausee), Mondsee und Wolfgangsee (mit Boot), Kiefersfelden oder die Area 47 im Ötztal. Das Erlernen der Sportart ist am Lift leichter als am See; hier kann man mehr ausprobieren, als wenn man vom Boot gezogen wird. Beliebte Tricks sind 180- und 360-Grad-Drehungen und verschiedene Grab-Variationen (Nose-, Trailgrab etc.). "Die besseren Wakeboarder können auch einen Rückwärtssalto", sagt Mourad.

Coaches geben Tipps
Wichtige Regeln aufgrund der Coronaviruspandemie: Maximal zehn Personen auf der Wakeboardanlage mit einem Abstand von zwei Metern, Desinfektionsmittel ist vorhanden. Der Wakeboardlift war dabei einer von vielen Liften, die mit Anfang Mai wieder aufgesperrt haben.
Praktisch: Tickets können nicht nur vor Ort, sondern auch ganz einfach online bestellt werden. Den Teilnehmern stehen dabei erfahrene Coaches zur Verfügung, die ihnen Tipps und Tricks geben. Um die Eltern in der Ferienzeit zu entlasten, bieten Fischer und sein Team im Sommer auch Wakeboard-Camps für Schüler an - diese sollen fünf Tage pro Woche und von 8 bis 13 Uhr stattfinden; jeweils eine Woche im Juli und im August. Anfänger genießen zudem einen speziellen Service: Zwei Stunden vor der Liftöffnung können immer fünf Personen an einem Anfängerkurs teilnehmen.

Durchaus optimistisch
Obwohl das Waldbad Anif erst sechs Wochen später aufgesperrt hat als normalerweise, ist Geschäftsführer Fischer durchaus vorsichtig optimistisch. "Wir sind eine Outdoorstätte und aufgrund der Größe dürfen insgesamt 1700 Leute rein, das sind zwei positive Aspekte. Ansonsten sind wir wie jedes Jahr sehr auf gutes Wetter angewiesen", erklärt Fischer.
Den so beliebten Sonntagstanz hat er für das Jahr 2020 noch nicht ganz aufgegeben. "Eventuell, wenn keine zweite Infektionswelle kommt. Aber das ist derzeit alles noch offen!"