Den Gipfel mit den Tourenski erklimmen
Glücksgefühle, ein herrlicher Ausblick auf das Bergpanorama und der Blick auf den unberührten Tiefschneehang vor der Nase. Das Adrenalin spürt man im ganzen Körper, während man die ersten Schwünge in den Powder zeichnet. Jeder, der schon einmal Tourenski angeschnallt, damit einen verschneiten Gipfel erklommen hat und bei der Abfahrt durch feinsten Neuschnee einfach nur den Moment genießen wollte, kennt genau dieses Gefühl. Mehr Freiheit auf Ski, als man sie beim Tourengehen erleben kann, geht kaum. Genau das macht den Boom-Faktor des Skitourengehens aus - der Reiz des ganzheitlichen Erlebnisses aus sportlicher Herausforderung, skifahrerischem Können und vor allem Spaß.
Ab auf die Langlaufloipe
Für den nächsten Wintersporttrend wird den Berg hinab gewedelt, ins Tal auf eine verschneite Wiese geblickt und es werden die breiten Freeride-Ski gegen ganz dünne Latten ausgetauscht. Denn jetzt geht es ab in die Spur. Ja, genau, auf die Langlaufloipe. Der vergangene Winter war ein Paradewinter für alle Langlauffans und die, die es erst geworden sind. Denn in gefühlt jedem Wintersportort und vielen Gemeinden in ganz Österreich wurde gespurt, was das Zeug hält - für den eigentlich schon etwas angestaubten Wintersport für jedermann, der einen echten Aufschwung erlebt. Doch kein Revival ohne Trends. Und dieser heißt Nordic Cruising, salopp formuliert das Pendant zum Nordic Walking.
Nordic Cruising - Symbiose aus Langlaufen und Skiwandern
Kürzer, breiter und technisch einfacher zu erlernen. Prägnant auf den Punkt gebracht sind das die Eckpunkte des Nordic Cruising. "Die Bewegungsabläufe sind ähnlich dem ,normalen' klassischen Langlaufen, doch durch das angepasste Material steht man viel stabiler am Ski - da macht das Sporteln vor allem bei Anfängern und Wiederbeginnern gleich von Anfang an viel mehr Spaß", erklärt Josef Rehrl, Leiter der Nordic-Fun-Langlaufschule in Faistenau. So hat der Ski eine größere Auflagefläche und auch eine größere Reibung am Boden, was es einfacher macht, auf der Loipe ins sanfte Gleiten zu kommen.
Beim Langlaufen spielt das Gleichgewicht eine sehr wichtige Rolle. Für jemanden, der noch nie auf Langlaufski gestanden ist, wird vor allem das Gleichgewichthalten die größte Herausforderung sein. Und ohne dieses wird man nicht ins langlauftypische Gleiten kommen und der Spaßfaktor hält sich aufgrund der dadurch viel höheren Kraftanstrengung auch meist in Grenzen. Beim Nordic Cruising sind die Bewegungsabläufe ähnlich, doch die ersten Erfolge stellen sich durch die breiten und kürzeren Langlaufski schneller ein, das weiß auch Josef Rehrl. "Mit Nordic Cruising kann man perfekt in den Langlaufsport hineinschnuppern und die so wichtige Technik erlernen." Außerdem ist Langlaufen auch das ideale Training für Ausdauer sowie Koordination und es ist eine der wenigen Sportarten, bei denen nahezu alle Muskeln des Körpers beansprucht werden. Aber das sind nicht die einzigen Vorteile des Nordic Cruising: Die breiteren Ski sind echte Multitalente, denn mit ihnen kann man sowohl auf der präparierten Loipe in klassischer Technik als auch abseits davon in der freien Technik dahingleiten. So kann Nordic Cruising zur perfekten Symbiose aus Langlaufen und Skiwandern werden.
Attraktive Nischen für Wintersportorte
Findige Wintersportorte nutzen genau diese beiden Wintersporttrends, um abseits des traditionellen Skitourismus an Attraktivität zu gewinnen. So wie im Salzburger Land das Langlauf-Eldorado Faistenau in der Fuschlseeregion. Oder der Lungau mit den vielen herrlichen Skitouren und Höhenloipen über 1000 Metern Seehöhe, wie der Höhenloipe Schönfeld im Thomatal oder der Loipe am Prebersee. Auch das Ausseerland und die Olympiaregion Seefeld haben hier einige Langlaufloipen-Schmankerl zu bieten. Sogar die Gletscherskigebiete am Pitztaler Gletscher, Stubaier Gletscher, am Kitzsteinhorn oder am Dachstein-Gletscher mit den längsten Gletscherloipen der Welt profitieren vom Fitness-Boom, der im Revival des Langlaufens den Ausdauersport auch für die Jugend wieder salonfähig macht.