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Dacia - Rumänischer Klassenaufsteiger

Cross-over-Kombi mit Outdoor-Flair. Der Dacia Jogger setzt auf ein großzügiges Raumkonzept mit bis zu sieben Sitzen.

Preis-Leistungs-Schlager: Der geräumige Jogger setzt auf die bekannt pragmatischen Dacia-Tugenden.
Preis-Leistungs-Schlager: Der geräumige Jogger setzt auf die bekannt pragmatischen Dacia-Tugenden.

Seit dem Neustart als Budgetanbieter unter Renault-Flagge 2004 hat sich Dacia ordentlich gemausert: In fast allen europäischen Ländern liegt die Marke mittlerweile bei den Privatkunden zumindest unter den Top 5, im preisbewussten Österreich ist es sogar Platz 3. Jetzt wird die Palette neu sortiert und gestrafft: Mit Logan MCV, Dokker und Lodgy sind gleich drei artverwandte Modelle auf einmal ablösereif und der Jogger tritt an, um sie zu beerben. Trotz nur minimalen Größenwachstums gelingt ihm dabei der Sprung ins nächsthöhere Segment, weil er mit seinem großzügigen Raumkonzept und der Option auf sieben Sitze kaum mehr in der Kompaktklasse einzureihen ist.

Dritte Sitzreihe komfortabel

Mit 607 bis 1819 Litern Stauraum kann er sich auch abseits der Preis-Leistungs-Schiene mit der Konkurrenz messen. Selbst für Erwachsene über 1,80 Meter bietet die für 800 Euro Aufpreis erhältliche dritte Sitzreihe ausreichend komfortable Unterbringung. Mit sieben Sitzen schrumpft der Kofferraum auf 160 Liter, die jeweils nur zehn Kilogramm leichten Zusatzsessel lassen sich aber mit wenigen Handgriffen demontieren, um den gesamten Stauraum wieder nutzbar zu machen. Vorerst muss der Jogger mit nur einem Motor auskommen, einem Ein-Liter- Dreizylinder mit 110 PS. 2023 soll eine Hybridvariante folgen, die Basis dafür dürfte die Benzin-Elektro-Einheit des Clio mit 140 PS liefern. Einen Diesel wird es zumindest aus heutiger Sicht nicht mehr geben. Der nominell nicht allzu üppigen Leistungsausbeute macht der kleine Turbobenziner alle Ehre - er geht durchwegs agil ans Werk und hat mit dem relativ geringen Fahrzeuggewicht von nur 1233 Kilogramm wenig Mühe. Das Fahrwerk ist komfortabel, aber auch resistent gegen Wankbewegungen, die Lenkung merkbar direkter als etwa im kleineren Verwandten Sandero.

Pluspunkte beim Bedienkonzept

Dessen Cockpitlandschaft hat der Jogger praktisch übernommen, zusammen mit den vorderen Sitzen, die zugleich auch einen der wenigen echten Kritikpunkte ausmachen: Sie bieten nur wenig Seitenhalt und lassen auch beim Langstreckenkomfort zu wünschen übrig. Dafür verdient sich das simple und selbsterklärende Bedienkonzept Pluspunkte - der Dacia gibt seinen Kunden hier keine Rätsel auf und verteilt die Funktionen auch praxisgerecht zwischen analogen Schaltern und einfachen Digitalanwendungen. Ab der mittleren der drei Ausstattungslinien ist das Infotainmentsystem inbegriffen, mit Onboard-Navigation kostet es jeweils 496 Euro extra. Mit einem Einstiegspreis von 14.990 Euro ist der Jogger gegenüber dem letzten vergleichbaren Logan MCV um 1500 Euro teurer geworden, dafür ist jetzt aber außer mehr Grundausstattung auch das frühere Stepway-Extra mit mehr Bodenfreiheit und Offroad-Look serienmäßig. Für den mittleren Trimmlevel Comfort fallen 1900 Euro mehr an, für die neben dem Multimediasystem etwa auch eine manuelle Klimaanlage und Tempomat mit an Bord sind. Die Topvariante Extreme legt um noch einen Tausender zu, die unter anderem mit Alufelgen, Klimaautomatik und Rückfahrkamera vergolten werden.