Kurzfristig eine Woche Urlaub bekommen: kommt gerade recht, um die Sehnsucht nach einem Eintauchen in kristallklares Meer zu stillen. Und wohin auf die Schnelle? Am besten dorthin, wo man sich schon einmal so richtig wohlgefühlt hat: Nach Opatija ins Lieblingshotel, wo einen der Tiroler Haubenkoch Arthur Berger in eine kulinarische Wunderwelt eintauchen lässt.
Perfekt, dass gerade der Dacia Dokker als Testauto zur Verfügung stand. Ein Raumwunder par excellence. Mann braucht schließlich genauso viel Gepäck wie Frau - vor allem dann, wenn man diverse (und zumeist sperrige) Sportgeräte mitschleppt. Kein Problem, der "Flügeltürer" ist spielend leicht zu beladen. Man glaubt's gar nicht, was da alles hineingeht - der Laderaum des Dokker punktet mit der besten Ladelänge des Segments (1,16 m). Auf dem Hochdach hätten selbst Wasserski noch Platz gehabt, aber die kann man sich ja am Strand bequem ausleihen.
"Viel Auto für wenig Geld." Der Slogan von Dacia ist ein Faktum. Tatsächlich kombiniert der Dokker die Funktionalität eines Nutzfahrzeugs mit dem Ambiente eines Pkw. Im großzügig gestalteten Innenraum stehen Ablagen mit einem Gesamtvolumen von 44 Litern (je nach Version) zur Verfügung. Irgendwie praktisch beim Einsteigen sind auch die zwei seitlichen Schiebetüren. Und besonders geschätzt haben wir auf der Fahrt nach Kroatien bei Außentemperaturen um 40 Grad das perfekt funktionierende Klimatisierungssystem.
Fazit: Der Dokker verkörpert die typischen Attribute eines Dacia: robust und zuverlässig. Die bewährte Renault-Technik haben Dacia-Fahrer bereits schätzen gelernt, und es muss durchaus kein Nachteil sein, wenn sich die Elektronik in Grenzen hält. Zu den klassischen Stärken der in Rumänien gefertigten Modelle zählt zum Beispiel auch die Garantie von drei Jahren oder 100.000 Kilometern.
Zu den speziellen Tugenden des Kombi-Vans zählen nicht nur die schon beschriebene solide, funktionelle, etwas spartanisch gehaltene Ausstattung. Gehobenen Komfort darf man bei diesem Preisniveau auch nicht erwarten, das wäre vermessen. Das "Raumwunder" ist aber beileibe kein hässliches Entlein, sondern kann sich durchaus sehen lassen.
Vielseitig einsetzbar ist Dacias Hochdach-Van allemal. Nicht nur als Familiengefährt für die Urlaubsfahrt mit Kind und Kegel. Heimwerker und Unternehmer kutschieren mit dem Dokker aus dem Baumarkt auch Zementsäcke nach Hause - oder spezielle Ziegel für den Weinkeller, um ein paar Beispiele zu nennen.
Über die Höchstgeschwindigkeit (162 km/h) muss man in Zeiten wie diesen ja nicht mehr groß diskutieren, eher über die Beschleunigung, und die ist mit 13,6 Sekunden von null auf 100 km/h beim 90-PS-Modell angemessen. Ist das Raumwunder auch ein Sparwunder? Im Durchschnitt hat sich der SN-Test-Dokker mit weniger als sechs Litern Diesel begnügt.
Daten und Fakten
■ Antrieb/Fahrwerk:
Frontantrieb, Fünfgangschaltgetriebe, Reihen-Vierzylinder-Diesel mit 1461 ccm Hubraum, Leistung 66 kW/90 PS, max. Drehmoment 200 Nm bei 1750 U/min. ABS mit elektrischem Bremskraftverteiler (EBV) und Notbremsassistent mit automatischer Einschaltung der Warnblinkanlage bei einer Notbremsung.
■ Ausstattung:
15-Zoll-Stahlfelgen, beheizbare Heckscheibe und Heckscheibenwischer, elektronische Wegfahrsperre, hydraulische Servolenkung, ISOFIX-Kindersitzbefestigung mit Top-Tether-Halterung an den drei Rücksitzen.
■ Maße/Gewichte:
Länge/Breite/Höhe 4360/ 1750/1810 mm, Radstand 2810 mm, 1280 kg, Ladevolumen 800 bis 3000 Liter.
■ Fahren/Verbrauch:
Spitzengeschwindigkeit 162 km/h, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 13,6 Sekunden, Normverbrauch (außerorts/innerorts/kombiniert) 5,2/4,1/4,5 l, Testverbrauch 5,6 l (Tank: 50 l). Emissionen: CO2: 118 g/km.
■ Preis:
Grundpreis 9900 Euro, Testwagen: 16.600 Euro.