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Der Prius fährt sich jetzt wie ein Primus

In seiner vierten Generation hat sich der Vollhybride zu einer komfortablen Limousine ohne Nebengeräusch entwickelt.

Der Prius fährt sich jetzt wie ein Primus
Der Prius fährt sich jetzt wie ein Primus

1997 hat Toyota den ersten Prius vorgestellt. Seither sind dieses Modell und sein Name zum Klassiker des Vollhybriden geworden. Wer an eine ausgereifte Kombination von Benzinmotor und Elektroantrieb denkt, sagt "Prius".

So gesehen war Valencia der ideale Ort für die Präsentation der vierten Prius-Generation. Die spanische Stadt, die ihren historischen Kern so wunderbar mit der futuristischen Stadt der Künste und der Wissenschaften verbindet, symbolisiert auch die zwei Antriebswelten unter der Motorhaube des Prius: den traditionellen Ottomotor und den damit kombinierten Elektromotor.

Bisher bedurfte es allerdings einer gewissen Feinfühligkeit des Gasfußes, um das Beste aus dem Zusammenspiel der beiden Antriebe herauszuholen - und nicht jenes "Aufjaulen" bei hohen Drehzahlen zu provozieren, das dem Prius zu Recht angekreidet wurde.

Bisher. Denn genau am Beheben dieses Mankos haben die Toyota-Ingenieure mit großer Akribie gearbeitet. Beim neuen Prius sitzen Benzinmotor, Elektromotor und Getriebe nicht auf einer Achse, sondern der Elektroantrieb arbeitet seinem Partner über eine zweite Achse mit Untersetzung zu.

In der Praxis heißt das, dass sich der Prius ohne auffälliges Drehzahlgeräusch wie ein Benziner fährt - nur dank des elektrischen Helfers viel sparsamer. Der 1,8-Liter-Motor, der 72 kW (98 PS) leistet, und der Elektroantrieb arbeiten so harmonisch zusammen, dass sich der Prius auch bei starker Beschleunigung (in 10,6 Sekunden geht es von null auf 100 km/h) nicht aus der Ruhe bringen lässt.

Nicht aus der Ruhe bringen ließen sich auch die Toyota-Designer. Auch in der vierten Generation behält der Prius seine bereits klassische Form. Sie baut aber erstmals auf einer neuen globalen Architektur auf, die entscheidend ist für den neuen Fahrkomfort: satte Straßenlage mit tiefem Schwerpunkt, erheblich reduzierte Wankneigung, angenehm direkte Lenkung, hohe Spurstabilität in den Kurven.

Ein sehr sicheres Gefühl vermittelt das elektronisch gesteuerte Bremssystem (ECB). Das gestochen scharfe Head-up-Display zeigt die Geschwindigkeit, den Ladezustand der Batterie und die Warnungen des Spurhalteassistenten.

Zwischen 4,2 und 4,4 Litern lag der Verbrauch im Stadtgebiet und bis 100 km/h auf der Stadtautobahn in Valencia. Frappierend war, wie nachhaltig sich die Nickel-Metallhybrid-Batterie immer wieder aufgeladen hat. Dadurch konnte der elektrische Antrieb bei zivilisierter Fahrt auf Landstraßen

43 Prozent beitragen. Nur ab

120 km/h auf der Autobahn musste der Benziner mehr Leistung bringen. Das schlug sich mit gut zwei Litern mehr Verbrauch nieder. Aber für Tempobolzer war der Prius nie gedacht - selbst wenn er aktuell bis 180 km/ schnell sein kann.

Daten: Prius 1,8 VVT-i Hybrid Active 72/98 kW/PS, CO2 70 g/km, E-CVT, 29.990 Euro; Lounge 31.140 Euro (Totwinkelwarner, Sitzheizung, Rückraumassistent, Head-up-Display); VIP-Paket 2800 Euro (Leder, JBL-Sound, Einparksystem etc.); Kofferraumvolumen 343 bis 1557 Liter.