Bei der Umschuldung eines Zehn-Milliarden-Euro-Kredits sei gegenüber einer Bank der Liquiditätsbedarf um rund 1,4 Mrd. Euro zu niedrig angegeben worden, so die Staatsanwaltschaft. Auch riskante Optionsgeschäfte auf Aktien des Autobauers VW, den Porsche 2009 schlucken wollte, seien verschwiegen worden. Über die Zulassung der Anklage muss nun das Landgericht Stuttgart entscheiden. Ein Porsche-Sprecher betonte, es gelte weiterhin die Unschuldsvermutung für die Beschuldigten. Die Anwältin von Ex-Finanzchef Härter, der die Kreditverhandlungen im Frühjahr 2009 geführt hatte, wies die Anschuldigungen zurück. Alle von den Banken erbetenen Auskünfte seien vollständig erteilt worden. Zudem habe auch die Bank (angeblich BNP Paribas, Anm.) nicht den Vorwurf erhoben, unrichtig informiert worden zu sein. Kreditbetrug kann mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden. Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft noch gegen das frühere Porsche-Management mit Härter und Ex-Vorstandschef Wendelin Wiedeking wegen Marktmanipulation, da Porsche durch falsche Angaben zu Optionsgeschäften Investoren um Milliarden Euro geschädigt haben soll.
Ex-Porsche-Manager kommen vor Gericht
Wegen milliardenschweren Kreditbetrugs sollen drei hochrangige Manager der Porsche Holding, darunter der frühere Finanzvorstand Holger Härter, in Stuttgart auf die Anklagebank.

BILD: SN
Ex-Porsche-Manager kommen vor Gericht