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Genie und Wahnsinn beim Tesla Model S Plaid

Bei Antrieb und Akku ist das Model S Plaid konkurrenzlos. Wenn da nicht die Details wären.

Das Tesla Model S ist ein ganzes Wolfsrudel in Schafspelzen.
Das Tesla Model S ist ein ganzes Wolfsrudel in Schafspelzen.

Es ist wieder einmal ein schmaler Grat, auf dem sich Tesla bewegt. Und die Rede ist ausnahmsweise nicht von CEO Elon Musk, sondern vom neuen Topmodell der US-Elektromarke, dem Model S Plaid. Auf der einen Seite sind da Leistungsdaten, die schon beim Zuhören mit den Ohren wackeln lassen: sagenhafte 1020 PS, irre 1424 Newtonmeter Drehmoment, 322 km/h Spitze. Am ärgsten (weil unmittelbar spürbar) sind aber die 2,1 Sekunden, in denen die Plaid-Version aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt. Zur Einordnung: Das ist schneller als ein 2,6 Millionen Euro teurer Bugatti Chiron Super Sport und in etwa gleich rasant wie der Formel-1-Bolide von Max Verstappen. So etwas gibt es sonst nirgendwo, egal um welchen Preis.

Auf der anderen Seite bietet der Tesla mit seinem unerreicht effizienten Antrieb, dem State-of-the-Art-Akku-Management und einer beeindruckenden Aerodynamik eine realistische Reichweite von über 500 Kilometern. In Kombination mit dem Supercharger-Netz und einer Ladeleistung von bis zu 250 kW ist das ein Angebot, bei dem aktuell kein anderer Mitbewerber mithalten kann. Und da haben wir noch gar nicht über den Preis geredet, der nach der jüngsten Senkung bei 123.070 Euro liegt. Das ist viel Geld, aber in Anbetracht des Angebots konkurrenzlos billig.

Die Schattenseite ist das optionale Yoke-Lenkrad: Damit werden Kreisverkehre zur koordinativen Herausforderung, das Blinken ist oft gar nicht möglich. Erstaunlich, dass der Gesetzgeber so etwas auf die Straße lässt.

IM TEST: Tesla Model S Plaid

Fünfsitzige Limousine, drei E-Motoren, 750 kW/1020 PS Spitzenleistung, Allrad. 2265 kg, 793-1828 l Kofferraum, Akku 100 kWh (netto), WLTP-Normverbr. 18,7 kWh, im Test: 21,0 kWh. Laden max. 250 kW, Preis Testfahrzeug 123.070 Euro.

Was gefällt:
Die hohe Effizienz und das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Was weniger gefällt:
Das gefährliche Yoke-Lenkrad mit den idiotischen Blinkerknöpfen.

Was überrascht:
Dass Beschleunigung wehtun kann.

Perfekt für: Tesla-Jünger und Fans der Fernsehserie "Knight Rider" (Lenkrad!).