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Grenzüberschreitende Partnerschaften als große Chance für den Tourismus

Bereits zum zweiten Mal im Fokus stand am ersten 1. Oktober das Thema "Nachhaltige Mobilitätslösungen für Tourismusregionen". Das Interesse an der Veranstaltung in Bad Reichenhall war ebenso groß wie die einhellige Forderung nach grenzüberschreitenden, unbürokratischen Lösungen.

Das Interesse am zweiten Teil der Veranstaltungsreihe in Bad Reichenhall war groß. Durch den Event führte Professor Kurt Luger von der Universität Salzburg (l.).
Das Interesse am zweiten Teil der Veranstaltungsreihe in Bad Reichenhall war groß. Durch den Event führte Professor Kurt Luger von der Universität Salzburg (l.).
Keynote-Speaker Georg Overs sprach sich für mehr Zusammenarbeit und weniger Schwarzmalerei aus.
Keynote-Speaker Georg Overs sprach sich für mehr Zusammenarbeit und weniger Schwarzmalerei aus.
Die Diskussionsteilnehmer Georg Overs, Matthias Wendorf, Bartl Wimmer Brigitte Hainzer und Franz Bauer (v. l.).
Die Diskussionsteilnehmer Georg Overs, Matthias Wendorf, Bartl Wimmer Brigitte Hainzer und Franz Bauer (v. l.).

Die Frage, wie ein zukunftsweisendes, nachhaltiges Mobilitätskonzept für den Tourismus im Großraum Salzburg und die benachbarte Grenzregion aussehen könnte, lockte vergangenen Dienstag besonders viele Gäste ins Magazin 3 in der Alten Saline in Bad Reichenhall.

Den Auftakt bildete die Keynote des Geschäftsführers der Region Villach Tourismus, Georg Overs. Dieser berichtete über die Herausforderungen, den Anteil des Autos bei Anreise in den Urlaub in Kärnten von aktuell 84 Prozent nach und nach zugunsten der öffentlichen Verkehrsmittel zu reduzieren. "Eine der Herausforderungen besteht darin, dass gerade einmal 16 Prozent der beliebtesten Ausflugsziele in Kärnten auch ohne Auto erreichbar sind", so Overs, der aus diesem Grund das "Zentrum für nachhaltige Tourismusentwicklung in Kärnten" gründete, an dem insgesamt acht Partner, darunter das Land Kärnten und die Kärnten Werbung, mitarbeiten. "Gutes tun und darüber reden" - so könnte man die Ziele dieser Zusammenarbeit zusammenfassen, denn: "Es gibt viele Einzelbausteine, die in die richtige Richtung führen - etwa, dass man mit der Gästecard gratis in der S-Bahn fährt, neue regionale Buslinien oder das wachsende Angebot für Radfahrer. Wichtig ist jedoch, dass die Gäste auch davon erfahren", so Georg Overs.

Ins gleiche Horn stieß auch die Innsbrucker Tourismusberaterin Brigitte Hainzer, die vor allem die entscheidende Rolle der Gastgeber und Mitarbeiter bei der Information der Gäste betonte. "Wenn wir es nicht schaffen, das Thema Mobilität und Nachhaltigkeit für unsere Gäste attraktiver, ja sogar sexy zu machen, dann werden wir damit nicht erfolgreich sein. Es muss uns gelingen, das ganze Thema aus der Ecke der reinen Informationen herauszuholen, mit positiven Emotionen zu besetzen und die Gäste zu ermutigen, schon bei der Anreise auf das eigene Auto zu verzichten oder zumindest im Urlaub stehen zu lassen."

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion berichteten neben Brigitte Hainzer und Georg Overs auch Matthias Wendorf (WIIF GmbH), Franz Bauer, Geschäftsführer der Chiemgau Tourismus GmbH sowie der Vorsitzende von Bergerlebnis Berchtesgaden, Bartl Wimmer, über bürokratische Hürden und andere Schwierigkeiten auf dem Weg zu besseren Mobilitätsangeboten.

Geht es nach Bartl Wimmer, so muss es das Ziel sein, dass die Bewohner ländlicher Regionen auf das Zweitauto verzichten und Touristen autofrei ihre Urlaub gestalten können. Ein wichtiger Schritt sei die Bildung eines gemeinsamen Verkehrsverbundes für Salzburg und Berchtesgaden. "Sonst laufen wir Gefahr, dass der Tourismus bei der Bevölkerung vor Ort an Akzeptanz verliert."

Ihren Abschluss findet die Veranstaltungsreihe schließlich im Rahmen der SN-Mobilitätsfachmesse IMFS am 11. Oktober am Salzburgring: Dann wird es um den grenzüberschreitenden Ansatz des Mobilitätskonzepts der alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2025 in Saalbach-Hinterglemm gehen. Der Eintritt für diese exklusive Informationsveranstaltung ist frei, die Anzahl der Teilnehmer ist allerdings limitiert. Eine persönliche Anmeldung unter sn.at/mobilität ist daher Voraussetzung für die Teilnahme.

Dieses Projekt wird von der Europäischen Union im Programm INTERREG VI-A Programm Deutschland/Bayern-Österreich 2021-2027 gefördert. • Projektpartner: Salzburger Nachrichten, SalzburgerLand Tourismus GmbH, TSG Tourismus Salzburg GmbH, Bad Reichenhall Tourismus & Stadtmarketing GmbH, Bergerlebnis Berchtesgaden, Chiemgau GmbH Tourismus

Die weiteren Termine der Veranstaltungsreihe

Freitag, 11. Oktober
ab 13.30 Uhr im Rahmen der Mobilitätsfachmesse IMFS am Salzburgring.

Keynote: "Grenzüberschreitendes Mobilitätsmanagement von Großveranstaltungen am Beispiel der Ski-WM 2025" von Florian Phleps, Österreichischer Skiverband (ÖSV).

Anschließende Podiumsdiskussion mit: Florian Phleps, ÖSV ¦ Ernst Penninger, Geschäftsführer IGM Salzburgring ¦ Prof. Günther Grall, Fachhochschule Salzburg ¦ Prof. Klaus Bengler, Technische Universität München

Weitere Infos und kostenlose Anmeldung unter:sn.at/mobilitaet