Für die einen war es eine gute Nachricht, bei den anderen sorgte die Jahresauswertung der Kfz-Neuzulassungen in Salzburg für Sorgenfalten. Laut Statistik Austria wurden 2021 im Bundesland 19.026 Pkw neu zugelassen - ein sattes Minus im Vergleich zum ohnehin bereits schwachen ersten Coronajahr 2020. Einer, der angesichts dieser Zahlen naturgemäß wenig Freude hat, ist der Obmann des Salzburger Landesgremiums Fahrzeughandel, Josef Nußbaumer: "2021 war ein sehr schwieriges Jahr für uns, geprägt von Lockdowns, Lieferschwierigkeiten der Automobilhersteller und damit verbundenen Verkaufsschwierigkeiten und Umsatzverlusten, der NoVA neu und Personalproblemen. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 haben wir bei den Pkw-Neuzulassungen Einbußen von 32 Prozent, also fast ein Drittel. Damals lagen die Neuzulassungszahlen noch bei 27.970 Personenkraftwagen. Diese Entwicklung trifft uns alle sehr hart. Vor allem die kleineren Betriebe müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um am Markt bestehen zu können."
Während der Rückgang bei den Fahrzeugen mit Dieselantrieb mit über einem Drittel besonders stark ausfiel, legten Hybridfahrzeuge um 65 Prozent zu, bei den reinen Elektroautos verdoppelten sich die Neuzulassungen auf einen Rekordwert von 3242 Fahrzeugen.
Mit einem jährlichen Umsatzvolumen von knapp acht Milliarden Euro zählt die Kfz-Branche zu den stärksten Wirtschaftszweigen im Bundesland Salzburg. 1500 Kfz-Betriebe - davon 856 im Handel sowie 644 Werkstätten - beschäftigen knapp 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bilden rund 600 Lehrlinge aus.
Markt durch Lieferengpässe angespannt
Ausgelöst durch die Lieferengpässe bei Neuwagen präsentierte sich auch der Gebrauchtwagenmarkt entsprechend angespannt. Insgesamt 51.613 Fahrzeuge wechselten im vergangenen Jahr die Besitzer (2020: 52.270). "Das ist zwar nur ein geringes Minus von 1,3 Prozent, aber wir können trotz starker Nachfrage nicht mehr verkaufen, als die Autohäuser auf Lager haben. Die Verkaufsflächen sind großteils geleert. Deshalb wird uns dieses Problem nicht nur in Salzburg, sondern österreich- und europaweit auch 2022 begleiten", so der Gremialobmann.
Für 2022 hofft Josef Nußbaumer auf eine Entspannung der Situation im Laufe dieses Jahres und weist darauf hin, dass weitere Preissteigerungen sowohl im Gebraucht- als auch im Neuwagenbereich aufgrund des Angebotsdefizits nicht ausgeschlossen werden können.