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Jaguar F-Type: Das Vergnügen beginnt bei 340PS

Wenn die Geschichte wiederbelebt und in das Heute übertragen wird, entsteht ein Hit wie Jaguars F-Type.

Jaguar F-Type: Das Vergnügen beginnt bei 340PS
Jaguar F-Type: Das Vergnügen beginnt bei 340PS


Zuerst einmal ist der Eindruck: nur schön. Rein optisch betrachtet. Ian Callum und sein Designteam haben es wieder geschafft.

Jaguar hat wieder einen Roadster. Lang hat es gedauert, bis ein legitimer Nachfolger von C-, D- und E-Type geboren war. Fast 40 Jahre nach dem Höhepunkt des E ist nun der F-Type drauf und dran, ein Schlager zu werden. In den Schlagzeilen war er von der ersten veröffentlichten Studie an.

Auch wenn die Briten eine große Tradition nach langer Unterbrechung fortsetzen und damit Puristen ihre Durststrecke beendet sehen, ist der F-Type ein Auto für das Jetzt.

Vor allem was Effizienz betrifft, ein Begriff, der in den Vorgängermodellen unbekannt war. Ja, der F-Type hat Start-Stopp-System zum Spritsparen und ist doch ein reinrassiger Sportler.

Nein, das ist kein Eco-Modell trotz nur 8,8 Litern Testverbrauch auf Autobahnen in den Süden (nicht Westen) und mit Tempomateinstellung aufs aktuelle Limit. Aber wir sprechen hier von der "mittleren" Motorisierung mit 380 PS aus dem Dreiliter-Sechszylinder-Kompressor, und der verbraucht weniger als vor einigen Jahren ein biederer Vierzylinder in einem Familienauto.

Und ja, man kann auch mal die lieben Nachbarn beeindrucken/ärgern/frustrieren/begeistern (Zutreffendes wählen), wenn man die "Prolotaste" aktiviert. Das ist die Zuschaltung von ein wenig Sound, der im tiefen Röhren die Fortsetzung des sonoren Klangs nach Drücken des Startknopfs verlängert. Will heißen: Hoppla, da kommen wir, im neuen Roadster.

Wenn schon die Effizienz von den Zeichen der Zeit bestimmt wird, darf es wenigstens akustisch noch ein wenig wie gestern, in der guten alten Zeit eben, sein und klingen.

Für das Wochenende im Süden passen die Reise- und die Laptoptasche in den Kofferraum. Für den Weintransport auf der Rückreise ist der F-Type nicht geeignet. Aber für pures Fahrvergnügen schon: oben ohne, wenn es spätsommerliche Sonne gestattet, oder hochgeschlossen, wenn sich Schleusen öffnen oder es doch zu kühl wird.

Es lässt sich sehr gut leben im Premium-Interieur mit viel Leder und Ledersportsitzen, die auch in flotten Kurven herhalten. Es ist vergnüglich, das Sportfahrwerk ein wenig auszuloten und hin und wieder einmal die 460 Newtonmeter auszutesten. Und es überrascht nicht, wenn sich Passanten ihre Köpfe verdrehen. Mit Sicherheit wegen des F-Type, nicht wegen des/der Typen drinnen.

Das Vergnügen F-Type beginnt bei 340 PS und 85.600 Euro. Und Premium heißt auch, dass die Liste von "Paketen" an Sonderausstattungen genauso nach oben offen ist wie das Verdeck an einem schönen Tag. Dann wird die neue flotte Katze zum Luxus im sechsstelligen Bereich.

Jaguar F-Type V6S
Antrieb/Fahrwerk:
Sechszylinder-Kompressormotor, 2995 ccm, 280 kW/380 PS bei 6500 U/min, max. Drehmoment 460 Nm bei 3500 bis 5000 U/min. Start-Stopp-System, Heckantrieb, Achtgangautomatik. Sperrdifferenzial, dynamische Stabilitätskontrolle, elektronische Bremskraftverteilung, Hochleistungsbremsanlage.

Ausstattung:
Serie: Fahrer-/Beifahrer- und Seitenairbags, Wegfahrsperre, Fußgängerschutz, 8-Zoll-Touchscreen-Farbdisplay, Bordcomputer, Klimaautomatik, Dreispeichen-Lederlenkrad, LED-Heckleuchten.

Maße/Gewichte:
Länge/Breite/Höhe 4470/ 2042/1308 mm, Radstand 2622 mm, 1592 kg, zulässig 2025 kg. Kofferraumvolumen 196 l, Tank 72 l.

Fahren/Verbrauch:
Spitze 275 km/h, Beschleunigung auf 100 km/h in 4,9 Sek. Verbrauch Stadt/Land/Mix 12,8/7,0/9,1 l/100 km, im Test 9,0 l. CO2: 213 g/km.

Preis:
3,0 V6 S: 98.900 Euro; Testwagen (Lederinterieur 1724 Euro, Sportsitze in Leder 3394, 19-Zoll-Felgen schwarz 1714, Technikpaket mit Radio, CD/DVD-Player, Navi, Bluetooth, Tempomat 3719, Sichtpaket mit Rückfahrkamera 2564, Klimapaket 1568 etc.) 118.246 Euro. Einstieg F-Type: 85.600; V8S: 124.000 Euro.