Es ist alles sehr kompliziert. Diese Aussage gilt nicht nur für die österreichische Politik, sondern auch für so manche Automarke. Allen voran beim britischen Traditionshersteller Jaguar Land Rover (heute eine Tochtergesellschaft des indischen Tata-Konzerns) können die exakten Modellbezeichnungen schon einmal für Verwirrung sorgen. Dies gilt in erster Linie für die Fahrzeuge der Submarke Range Rover. Da diese gleichermaßen zur Dachmarke Land Rover gehören, zählen kuriose Bezeichnungen wie "Land Rover Range Rover" oder "Land Rover Range Rover Sport" seit vielen Jahren zum Alltag.
Die Marke Land Rover verschwindet
Damit soll nun endgültig Schluss sein. Im Zuge der kürzlich vorgestellten "Reimagine"-Strategie kommt ab sofort der sogenannte "House of Brands"-Ansatz zum Tragen. Anders formuliert: Die Marke Land Rover verschwindet, dafür wird Range Rover zur eigenen Automarke aufgewertet. Der Range Rover heißt demnach ab sofort tatsächlich nur Range Rover, ebenso die Modelle Range Rover Sport bzw. Range Rover Evoque. So weit, so gut. Offensichtlich sind die Marketingstrategen in Gaydon aber ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Denn auch die bisherigen Modellbezeichnungen Discovery und Defender werden zu eigenen Marken aufgewertet. Das führt zu dem kuriosen Ergebnis, dass ein und dasselbe Modell im Verlauf der Jahrzehnte zunächst nur Land Rover und dann lange Zeit Land Rover Defender hieß. Ab sofort hört die Legende des Herstellers nur noch auf den Namen Defender - und verliert damit endgültig seinen ursprünglichen Namen.
Die drei Land-Rover-Marken sollen im Konzern ab sofort gleichwertig neben Jaguar stehen. Um die Verwirrung perfekt zu machen, soll die Bezeichnung Land Rover nicht ganz verloren gehen, sondern als eine Art Dachmarke weiterbestehen. Die bisherige Überkonstruktion Jaguar Land Rover soll nicht mehr verwendet werden, sehr wohl aber das Kürzel JLR.
Zusätzliches Luxusmodell Defender 130 Outbound
Die erste Presseinformation der "neuen" Automarke Defender betrifft gleich ein zusätzliches Luxusmodell. Unter der Bezeichnung Defender 130 Outbound ist die bis dato längste Variante des Defender ab sofort bei den heimischen Händlern bestellbar. Die neue Version bietet fünf Sitzplätze und maximal 2516 Liter Laderaumvolumen. Mit einer Anhängerlast von bis zu drei Tonnen ist der 130er als Zugfahrzeug für schwere Trailer oder Bootsanhänger geradezu prädestiniert. Als Motorisierung steht einerseits der D300-Diesel mit Mildhybridtechnik zur Verfügung. Wer mehr Leistung braucht, kann im Modelljahr 2024 zu einem Fünf-Liter-V8 mit 368 kW bzw. 500 PS greifen, dessen Drehmomentsmaximum bei 610 Newtonmetern liegt. Weiters bleiben die Reihensechszylinder P400 und D250 im Programm.