Für alle, denen der Solterra irgendwie bekannt vorkommt: Ja, bis auf ein paar optische Retuschen ist er äußerlich ident mit dem Toyota bZ4x. Im Cockpit ebenfalls, nur bei der Technik durfte sich Subaru für seine Variante der Co-Entwicklung ein wenig Bonusmaterial genehmigen: Dem dynamischen 4WD-Spirit der Marke entsprechend gibt es den Solterra nur mit Allradantrieb und bei seinen Fahrprogrammen wurde um einen Sportmodus nachgebessert. Die in einem Joint Venture beider Marken entwickelte Integralachse kombiniert E-Motor, Untersetzung, Differenzial und die komplette digitale Steuerung in einem kompakten Bauteil, was extrem kurze Reaktionszeiten und damit hoheSicherheitsreserven ermöglicht. Zum Einsatz kommt sie auch bei anderen Toyota- und Lexus-Modellen mit E- oder Hybridantrieb.
Subaru Solterra mit zweistufiger Offroad-Funktion X-Mode
Für die Erfüllung der traditionellen Subaru-Tugenden sorgt die zweistufige Offroad-Funktion X-Mode, mit der Allradtraktion für Schotter/Schnee und tiefen Schnee/Matsch optimiert wird.
In erster Stufe wird vor allem mit elektronischen Leistungseingriffen gearbeitet, während die zweite Power-Überschüsse zulässt, die es für die Bewältigung bestimmter Passagen braucht. Was zwar dem ewigen Effizienzschwur der E-Mobilität widerspricht, ihr dafür aber den Einsatz abseits befestigter Straßen ermöglicht. Dass dabei dramatisch mehr Kilowattstunden aus der Batterie gesaugt werden als beim braven Berollen von Asphalt, ist nur die Entsprechung des höheren Spritverbrauchs von herkömmlichen Allradlern im Offroad-Einsatz - und schlichtweg hinzunehmen.
Im Geländetest überzeugte das Elektrokonzept jedenfalls durch rasche Reaktion auf wechselnde Bodenbeschaffenheiten und die präzise Funktion der An- und Bergabfahrsysteme. Talwärts wird das dem Batteriespeck geschuldete Gewicht von über zwei Tonnen spürbar, ebenso wie auf herkömmlichen Straßen in flott genommenen Kurven - hier neigt der Elektro-Subaru zu leichtem Untersteuern, bevor die digitalen Helfer eingreifen und die Masse abfangen. Wer nicht ständig im knackigeren Sportmodus unterwegs sein will, muss dennoch kein Leistungsmanko zum falschen Zeitpunkt - etwa bei einem Überholmanöver - fürchten: Beim Kick-down wird unabhängig vom gewählten Fahrprogramm stets das gleiche Power-Maximum abgerufen.
Der Solterra punktet mit solider Abstimmung des Fahrwerks
Punkten kann der Solterra mit der soliden Abstimmung des Fahrwerks, die sowohl Komfort- als auch Sportanforderungen entgegenkommt, dazu sind die Wankbewegungen in Kurven und auch bei raschem Lastwechsel minimal. Gleich flink wie im Gelände passiert auch die Onroad-Reaktion des 4WD-Systems, das etwa plötzliche Glätte beinahe in Echtzeit und in jedem Fall schneller, als selbst versierte Fahrer es könnten, ausbügelt.
65.400 Euro für die recht umfangreich ausgestattete Experience-Version machen den Subaru Solterra nicht unbedingt zu einem Sonderangebot, die Preis-Leistungs-Kurve nimmt er aber gerade noch. Die Mehrwert-Goodies machen ihn auch etwas teurer als sein vergleichbares Toyota-Pendant bZ4x. Weitere 3500 Euro werden für die Topausstattung Experience+ fällig.
NEUVORSTELLUNG
Subaru Solterra Zwei Synchron-Elektromotoren, 71,4 kWh Li-Ionen-Batterie, Ein-Gang-Automatik, 218 PS, 338 Newtonmeter, Allradantrieb. L/B/H 4690/1860/1650 mm; Radstand 2850 mm; 2013 kg, 0-100 km/h 6,9 Sek., max. 160 km/h, Verbrauch 16,0-17,9 kWh/100 km, Reichweite 416-466 km; Ladedauer 150 kW DC 10 auf 80%: ca. 30 min, 11 kW AC 0 auf 100%, ca. 7 Std. Preis ab 65.400 Euro.
Was gefällt:
Die Sowohl-als-auch-Tauglichkeit.
Was weniger gefällt:
Der Mangel an Design-Eigenständigkeit.
Was überrascht:
Die minimale Reaktionszeit des 4WD.
Perfekt für:
Öko-Hüttenwirte.