Warum man als Location für die internationalen Testfahrten das Vallée de Joux gewählt hat, das wegen seiner hohen Dichte an weltbekannten Uhrmanufakturen auch als Tal der Uhren bekannt ist, konnte uns bei DS niemand schlüssig beantworten. Wo doch der No. 8 - anders als der DS 7 Crossback - gar keine analoge Uhr im Armaturenbrett verbaut hat. Immerhin führte ein Großteil der Testroute über französisches Staatsgebiet. Das passt schon besser zum Selbstbild der stylischen Schwestermarke von Citroën, die sich ja als legitime Erbin der namensgebenden Automobil-Legende Citroën DS aus dem Jahr 1955 sieht. Während die Marke auf dem französischen Heimatmarkt zwischenzeitlich einen festen Platz in der Mode- und Designwelt erkämpft hat, tut man sich außerhalb der Pariser Haute-Couture-Bubble noch ein wenig schwerer. In Österreich dümpeln die Verkäufe des zum Stellantis-Reich zählenden Herstellers jedenfalls auf recht niedrigem Niveau dahin. Das soll die Nummer acht ab sofort ändern. Als neues Flaggschiff der Marke hat es der französischste aller potenziellen Dienstwagen immerhin auf Anhieb in den Élysée-Palast geschafft. Die Präsidentenkarosse, ein Einzelstück mit obligatorischem Blaulicht, Panzerglas, großem Schiebedach und dazugehörigem Haltegriff für repräsentative Wink-Einsätze des Staatsoberhaupts, konnte nach einiger Überzeugungsarbeit sogar vor Ort in Augenschein genommen werden. Lediglich das Platznehmen am präsidialen Platz hinten rechts war von oberster Instanz strengstens verboten. Offenbar wünscht Emmanuel Macron keine Journalisten-Selfies von seinem Arbeitsplatz.
DS No. 8 überzeugt mit Luxus
Abseits seiner staatstragenden Sonderaufgaben empfiehlt sich der DS No. 8 bei der ersten Ausfahrt als attraktive Alternative zur deutschen Business Class. Mit einer Länge von gerade einmal 4,82 Metern eher noch der Mittelklasse angehörig, setzt man bei Materialwahl, Ambiente und Auftreten dennoch auf Luxus. Im Gegensatz zu manch anderer Elektro-Neuvorstellung dieser Tage gibt sich der No. 8 dabei relativ konventionell. Tasten und Schalter für alle wichtigen Funktionen sollen den Umstieg aus der Verbrenner-Welt erleichtern. Angefangen beim großen, vierspeichigen Lenkrad über die aufgepolsterten Sitze bis hin zum recht weich abgestimmten Fahrwerk ist der jüngste DS alles andere als ein Sportler. Die Fahrleistungen können sich dennoch sehen lassen. Je nach Motorisierung zwischen 258 und 375 PS, Front- oder Allradantrieb sowie WLTP-Reichweiten von 550 bis 749 Kilometer (dank großem 97,2-kWh-Akku) machen die Nummer 8 für Weit- und Vielfahrer interessant. Die Preise starten in Österreich bei 58.000 Euro für die Basis-Variante "Pallas". Zu haben ist der No. 8 ab September.