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MG auf Erfolgskurs in Österreich

Nach einem Rekordjahr soll die mittlerweile chinesische Traditionsmarke weiterhin wachsen. Neben Elektromodellen sind auch neue Hybride und erstmals auch Benziner geplant.

DER MG4 Electric kommt 2024 als Topmodell „X-Power“ sowie als „Trophy Extended Range“ mit maximal 520 Kilometern Reichweite.
DER MG4 Electric kommt 2024 als Topmodell „X-Power“ sowie als „Trophy Extended Range“ mit maximal 520 Kilometern Reichweite.

Wie viel Tradition steckt noch in der Marke MG? Diese Frage stellen sich angesichts des 100. Geburtstags des 1924 in Oxford gegründeten Herstellers immer weniger Leute. Die Vermutung liegt nahe, dass ein Großteil der insgesamt 2486 Kunden, die im Vorjahr in Österreich einen Kaufvertrag unterschrieben haben, wenig bis nichts mit der glorreichen Vergangenheit des ehemaligen Roadster-Spezialisten anzufangen weiß.

MG stürmt den österreichischen Markt

Was nichts am Erfolgslauf der Marke in Österreich ändert, wie Geschäftsführer Andreas Kostelecky anlässlich des Jahresauftakts-Pressegesprächs bestätigt. Ein Plus von satten 97 Prozent im Vergleich reicht für einen Marktanteil von einem Prozent - womit der Shootingstar der Zulassungsstatistik so manchen etablierten Mitbewerber hinter sich lässt. Bestseller wie der MG4 (797 Stück), das SUV ZS EV (609) sowie der Elektro-Kombi MG5 (360) sorgen zudem für sehenswerte 4,3 Prozent Marktanteil im Elektrosegment. Und 2024 soll es in dieser Tonart weitergehen, allerdings nicht ausschließlich elektrisch, wie Kostelecky verrät: "In letzter Zeit bemerkt man eine gewisse Zurückhaltung gegenüber China, zudem kann die E-Mobilität das angestrebte Wachstum momentan allein nicht tragen. Will man weiterwachsen, so braucht man Alternativen."

"Man merkt eine Zurückhaltung gegenüber China"
Andreas Kostelecky
CEO MG

MG plant Expansion mit Elektro, Hybrid und Benziner

Um die angestrebte Verdoppelung des Absatzes binnen Jahresfrist zu erreichen, sind neben dem spektakulären Elektro-Roadster MG Cyberster auch neue Plug-in-Hybride sowie erstmals auch ein reiner Benziner geplant. Den Anfang macht bereits in den kommenden Wochen ein MG3 HEV getaufter Kleinwagen, der beim Genfer Autosalon seine Weltpremiere feiern wird. Für das dritte Quartal folgt mit dem MG ZS die Benziner-Variante des 4,32 Meter langen Elektro-SUV ZS EV. Geht es nach dem Österreich-Chef, wird der 108-PS-Benziner gerade einmal 17.990 Euro kosten - und damit den Dacia Duster als preiswertestes SUV am heimischen Markt ablösen. In der Folge ist auch eine Plug-in-Variante des Modells mit 120 rein elektrischer Reichweite geplant. Unterm Strich dürfte sich der Antriebsmix dadurch auf 50 Prozent Elektro, 50 Prozent Verbrenner einpendeln - der Hauptgrund, warum man bei der SAIC-Tochter den Zusatz "Electric" im Markennamen künftig weglässt.

Eine Erfolgsstory ist auch die Nutzfahrzeugmarke Maxus, wo man sich mit 790 Neuzulassungen über 29 Prozent Marktanteil im Elektrosegment freuen darf. Und auch hier ist Neues zu erwarten: So wird der neu entwickelte Elektro-Pick-up GTS mit Allradantrieb im dritten Quartal nach Österreich kommen.