Mit Expeditionen in unwirtliche Regionen kennt sich Matthias Mayr bestens aus. Seit rund 20 Jahren bereist der 43-jährige Wahl-Salzburger als Extremsportler die ganze Welt und bezwang mit seinem Partner Matthias Haunholder dabei auf Skiern die spektakulärsten Abfahrten auf allen sechs Kontinenten. Ob auf einem der aktivsten Vulkane der Welt in Chile, in der Antarktis oder am Gipfel des über 3000 Meter hohen Gora Pobeda in Ostsibirien - die dabei entstandenen Dokumentarfilme zeugen von den oftmals lebensgefährlichen Abenteuern.
Mayr erkundet Afrikas Gipfel elektrisch
Seine bislang letzte Expedition führte Matthias Mayr - nicht zu verwechseln mit dem fast gleichnamigen, dreifachen Ski-Olympiasieger Matthias Mayer - sogar nach Afrika. Im Hohen Atlas, der am Rande der Sahara gelegenen höchsten Erhebung des Kontinents, befuhr das Duo den 4.167 Meter hohen Jbel Toubkal. Doch nicht nur die Erstbefahrung selbst, auch die Anreise durch eine bisher kaum erschlossene Region Nordafrikas war außergewöhnlich - schließlich nutzten Matthias Mayr und sein Team dafür ein Elektroauto.
Rein elektrisch unterwegs ist der promovierte Sportwissenschaftler bereits seit mehreren Jahren. Durch eine Kooperation mit Mercedes-Benz Österreich fährt er jährlich bis zu 40.000 Kilometer mit einem Elektrobus der deutschen Marke. Die Vorbehalte gegenüber der Alltagstauglichkeit seines Mercedes EQV, mit denen Mayr beinahe tagtäglich konfrontiert ist, kann er deswegen nur schwer nachvollziehen. "Als Hauptargument höre ich immer wieder, dass man mit einem Elektroauto nicht in den Urlaub fahren könne. Dabei ist eine Fahrt ans Meer nach Italien mittlerweile oft schon ohne Zwischenstopp möglich."
Mayr fordert niedrigere Preise an Ladesäulen
Anfang habe er selbst Bedenken wegen der Reichweite gehabt, vor allem, weil er als Extrem-Skifahrer ja besonders häufig in kalten Regionen unterwegs ist. "Zu Beginn hatte ich auf längeren Strecken immer mein Fahrrad mit dabei, weil ich dachte, so könnte ich die Zeit während der Ladestopps wenigsten sinnvoll nutzen", berichtet Mayr schmunzelnd. Doch dieses Trainings-Kalkül ging nicht auf: Mehr als eine schnelle Jogging-Runde sei angesichts der meist relativ kurzen Ladezeiten gar nicht möglich. "Es stimmt schon, dass die Reichweite bei kalten Temperaturen spürbar geringer wird. Aber mehr als 300 Kilometer am Stück fahre ich ohnehin nicht durch", so Mayrs Devise. Als weitaus größeres Manko empfindet er die oftmals empfindlich hohen Preise an öffentlichen Ladesäulen. "Aus meiner Sicht wäre der Sache mehr geholfen, wenn man die Fördergelder in den Aufbau und die Entwicklung der Ladeinfrastruktur steckt, anstatt die Autos zu subventionieren."