Mehr als 400 Schulwegunfälle im Jahr 2024 unterstreichen die Wichtigkeit ihres Engagements. Das Bundesministerium für Inneres (BMI), die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) würdigten im Sommer 2025 diesen Einsatz und präsentierten Mitte/Ende August erstmals die Plattform schulwegsicherung.at. Dort sind relevante Informationen, darunter bundeslandspezifische Regelungen, Handbücher, Erklärvideos und vieles mehr, erstmals zentral gebündelt.
Salzburg als Vorreiter
Am 13. November 1964 traten in Salzburg erstmals 14 sogenannte Nothelfer ihren Dienst an - sie gelten als die ersten Schülerlotsen Österreichs. Die aktuelle Zahl der Schüler- und Erwachsenenlotsinnen und -lotsen wird zwar nicht zentral erfasst, doch es ist davon auszugehen, dass sich heute rund 6000 Freiwillige im ganzen Land für mehr Sicherheit auf dem Schulweg einsetzen. "Es beeindruckt immer wieder, mit welchem Engagement sich Schülerlotsinnen und Schülerlotsen Tag für Tag für die Sicherheit anderer einsetzen. Mit ihren neonfarbenen Westen und dem roten Signalstab sind sie sichtbare Zeichen für Rücksicht und Sicherheit - das ist gelebte Solidarität und verdient höchsten Respekt", betont Roland Pichler, Generaldirektor-Stellvertreter der AUVA.
Ihr täglicher Einsatz folgt dabei einem einfachen, aber wirkungsvollen Prinzip: Schülerlotsinnen und -lotsen - meist Jugendliche ab der 7. Schulstufe - sorgen dafür, dass jüngere Schülerinnen und Schüler sicher den Schutzweg überqueren können. Um sich selbst nicht zu gefährden, betreten sie die Fahrbahn erst, wenn die Fahrzeuge angehalten haben. Erwachsenenlotsinnen und -lotsen - auch bekannt als Schulwegpolizei oder Schulweglotsinnen und -lotsen - sichern neben Schutzwegen auch andere Übergänge. Im Unterschied zu Schülerlotsinnen und -lotsen dürfen sie den Verkehr mithilfe eines Signalstabs auch aktiv auf der Fahrbahn anhalten.
Komplexerer Straßenverkehr
Bundespolizeidirektor Michael Takács unterstreicht: "Die Lotsentätigkeit in Österreich blickt auf 60 Jahre erfolgreiche Geschichte zurück. Was einst als Pilotversuch begonnen hat, ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Schulwegsicherung und eine wichtige Unterstützung der Polizei, wenn es um den Schutz der jüngsten Verkehrsteilnehmenden geht. Umso mehr verdient es höchste Anerkennung, dass sich junge Menschen und Erwachsene Tag für Tag freiwillig für die Sicherheit anderer engagieren."

