Die Assoziation von Porsche und Vollgas ist ja nicht gerade weit hergeholt. Passt aber auch hervorragend, schließlich hat der Sportwagenhersteller mit Sitz in Zuffenhausen innerhalb weniger Monate vier seiner aktuell sechs Modellreihen rundum erneuert: Panamera, Taycan, Macan und nun die Ikone 911.
Porsche GTS setzt erstmals auf Hybridantrieb im neuen Elfer-Modell
Die jüngste und technisch vermutlich spannendste Neuheit betrifft die GTS-Variante des Elfers - denn diese fährt erstmals mit einem Hybridantrieb vor. Anstatt wie bisher üblich zwei konventionelle Turbolader hat das neue, "T-Hybrid" getaufte System einen einzigen, elektrischen Turbolader verbaut. Konkret handelt es sich dabei um eine integrierte E-Maschine, die zwischen Verdichter- und Turbinenrad platziert ist. Der Clou dabei: Der Ladedruck kann praktisch ohne Verzögerung aufgebaut werden - Stichwort Turboloch. Darüber hinaus fungiert der Elektrolader auch als Generator, der für die Rekuperation und damit zusätzliche 11 kW bzw. 15 PS Leistung sorgt. Zum Antriebsstrang gehört darüber hinaus eine zusätzliche, permanenterregte Synchronmaschine, die in das verstärkte Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist. Dieser zweite Elektromotor unterstützt den Sechszylinder-Boxermotor vom Stand weg mit einem Antriebsmoment von bis zu 150 Newtonmetern sowie einer Leistung von maximal 40 Kilowatt. Beide Elektroaggregate sind mit einer kompakten, vorne verbauten Hochvoltbatterie gekoppelt, die mit einer Spannung von 400 Volt arbeitet und bis zu 1,9 kWh Energie zwischenspeichern kann. Laut Angaben der Porsche-Techniker beträgt der Gewichtszuwachs im Vergleich zum Vorgänger lediglich schlanke 50 Kilogramm.
Leistung des 911er GTS: Von 0 auf 100 km/h
Herzstück des GTS-Antriebs ist und bleibt aber der elfertypische, klassische Boxer mit 3,6 Litern Hubraum. Dieser leistet ohne elektrischen Firlefanz bereits stattliche 357 kW bzw. 485 PS. Insgesamt beträgt die Systemleistung 398 kW bzw. 541 PS. Der Leistungszuwachs zur Vorgängergeneration beträgt damit 45 kW bzw. 61 PS. Beeindruckend sind auch die Fahrleistungen: Am Papier benötigt der neue GTS gerade einmal 3,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h - und bewegt sich damit schon beinahe auf Niveau des Topmodells Turbo. Wenngleich der erste Hybrid-911 in der Geschichte der Marke weniger den Spritverbrauch als vielmehr den Leistungszuwachs im Fokus hat, genehmigt sich der GTS zumindest laut Porsche-Angaben weniger Benzin als der aktuelle Turbo mit seinen 580 PS. Auch das Fahrwerk des 911 Carrera GTS wurde gründlich überarbeitet. Zur Serienausstattung gehört nun erstmals die Hinterachslenkung, die bei höherem Tempo für mehr Stabilität sorgt und zudem den Wendekreis reduziert. Die Wankstabilisierung "Porsche Dynamic Chassis Control" (PDCC) ist in das neue Hochvoltsystem integriert, wodurch das System mittels einer elektrohydraulischen Steuerung noch präziser und flexibler arbeiten kann.
Aerodynamischen Verbesserungen in der neuen Elfer-Generation
Optisch halten sich die Veränderungen bei der neuen Elfer-Generation in Grenzen. Am ehesten fällt die neue, aerodynamisch optimierte Bugschürze ins Auge. Beim GTS sind zudem adaptive Frontdiffusoren im Unterboden verbaut. Wird weniger Leistung benötigt, verbessern die geschlossenen Klappen die Aerodynamik. Bei Bedarf lenken die geöffneten Klappen mehr Luft zu den Kühlern. Neu im Innenraum ist das volldigitale Cockpit, das ab sofort die klassischen Rundinstrumente ersetzt.
Porsche 911 GTS: Preis, Modelle und Antriebsoptionen
Der Startpreis für den 911 GTS beträgt satte 220.000 Euro. Zu haben ist der Technologieträger auf Wunsch auch als Cabrio und Targa sowie mit Allradantrieb.