Elektroautos sollen große Reichweiten bewältigen, schnell beschleunigen und dazu noch wenig kosten. Ansprechende Fahrleistungen schaffen Elektroflitzer nur mit starken Akkus und leichten Baumaterialien, was freilich den Preis nach oben treibt. Ein Teufelskreis?
Forscher der Technischen Universität (TU) München haben mit dem Visio.M nun einen Elektrozweisitzer präsentiert, der vollen Fahrkomfort zu einem attraktiven Preis bieten soll. Der Visio.M hat eine Reichweite von 160 Kilometern, bei einer Motorleistung von nur 15 kW erreicht er eine Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h. Kosten soll der Flitzer laut Berechnungen der Forscher mit gut 16.000 Euro nicht viel mehr als ein klassischer Benziner.
"Um E-Mobilität massenfähig zu bekommen, muss sie günstiger werden, und das funktioniert nur über die Batterie", sagt Thomas Hierlinger von der TU München.
Der Akku im Visio.M wiegt nur knapp 85 Kilogramm und stellt die Kapazität von 13,5 kWh bereit. Wegen des kleinen Energiespeichers wurde der Visio.M auf Effizienz getrimmt. "Es galt Rollwiderstand, Luftwiderstand und die Masse des Fahrzeugs bestmöglich zu minimieren", sagt Hierlinger. Inklusive Akku beträgt das Gewicht des Visio.M nur 535 Kilogramm - der Leichtbauweise mit Aluminium und kohlefaserverstärktem Kunststoff sei Dank.
Die Sicherheit soll nicht zu kurz kommen. Der Visio.M wird durch eine 360-Grad-Erfassung der unmittelbaren Fahrzeugumgebung mittels Radar- und Kamerasensoren rundumüberwacht und soll so frühzeitig kritische Fahrsituationen erkennen.
Ob der Visio.M in Serie geht, bleibt noch abzuwarten. Alle Teile des E-Flitzers müssen erst an die Bedingungen der Serienproduktion angepasst werden. Hierlinger: "Ich bin mir aber sicher, dass wir Teilkomponenten des Visio.M wiedersehen werden."