Auf die Frage, was kostet die Welt, gibt es eine klare Antwort: 3,5 Billiarden Euro.
Das sind 3.500.000.000.000.000 Euro oder 3,5 Millionen mal eine Milliarde Euro. So hat es ein Astrophysiker errechnet. Dagegen sind zwar selbst die teuersten Reisen der Erde nur Peanuts. Doch abgesehen von geplanten Mondumkreisungen (für 12,3 Millionen Euro) gibt es schon jetzt Touren, Resorts und Hotels, wo jeder normale Mensch ordentlich schlucken muss, wenn er den Preis erfährt. Also schauen wir uns die unterschiedlichsten, luxuriösesten und teuersten Reisemöglichkeiten auf unserem Planeten einmal genauer an. Wobei auch Luxus relativ ist: Ein Glas sauberes, kaltes Wasser war für Paul Kerr der größte Luxus seines Lebens. Und der CEO der Small Luxury Hotels of the World weiß sehr genau, was gemeinhin als Luxus empfunden wird. Er war wegen einer Passformalität 24 Stunden in einem türkischen Gefängnis festgehalten worden und nahm weder Getränke noch Essen zu sich. Für einen Milliardär hingegen ist Luxus noch nicht einmal der elfte Ferrari in der Garage. Andererseits gibt es auch für die Reichsten Grenzen, zum Beispiel im Kempinski-Hotel Emirates Palace in Abu Dhabi: Nach der aktuellen "Forbes"-Liste gehören den 1645 Milliardären dieser Welt 4,8 Billionen Euro (das sind 4800 Milliarden!). Der Mann auf Platz 254 dieser Liste zahlte erst kürzlich für seine Freiheit und das Ende seines Prozesses in Deutschland 75 Millionen Euro. Im Emirates Palace aber durfte auch er nicht in einer der Ruler-Suiten im achten Stock nächtigen. Nur Staatsgäste werden in diese Suiten eingeladen: Könige, Präsidenten, Premierminister, Kanzler. Also musste Bernie Ecclestone, der immerhin die Formel 1 nach Abu Dhabi brachte, mit einer der buchbaren Palace-Suiten darunter vorliebnehmen. Abgesehen davon: Vielen Reichen geht es neben Sicherheit und Abgeschiedenheit oft nur darum, zu zeigen, dass sie es sich leisten können - ob nun Rosenblätter im WC-Wasser oder sechs Zentimeter dicke schusssichere Fenster. Doch auch für bisweilen wenig Ausgefallenes werden exorbitante Summen gezahlt. Da kann man manchmal nur staunen oder ungläubig den Kopf schütteln. Hier kommen zehn Reisen, die man sich leisten können müsste:
1.400.000 Euro - eine Woche -
die teuerste Jacht
Russen-Oligarch Roman Abramowitsch vermietet (meistens ab Monaco) seine 850 Millionen Euro teure Jacht, inklusive 70 Mann Crew. Diese Megajacht ist 163 Meter lang, hat einen Pool, ein Kino, eine Disco, 20 Jet-Skis, vier Motorboote, zwei Heli-Landeplätze und weitere kleine Extras an Bord, etwa ein U-Boot und ein Raketenabwehrsystem.
617.298 Euro - zwei Jahre -
alle Weltkulturerbestätten
Die Tour führt zu genau 962 Weltkulturerbestätten. Nicht besucht werden nur unsichere Gebiete, weil etwa in einem derzeitigen Kriegsgebiet liegend, oder Plätze, an denen streng genommen nichts zu sehen ist, weil sie eher symbolisch von der UNESCO aufgelistet wurden, wie etwa das Atombombentestgebiet im Bikini-Atoll.
460.000 Euro - 40 Tage -
die teuersten Drinks weltweit
Nur nicht verschlucken bei dieser ungewöhnlichen Weltreise zu zwölf Top-Locations, bei der die teuersten Weine, Champagner und Cocktails rund 20.000 Euro kosten - pro Glas! Viele, aber nicht alle Drinks sind im Grundpreis inklusive. Wen wundert's: Eine Flasche Champagner Armand de Brignac kostet ja schon 400.000 Euro.
254.481 Euro - 141 Tage -
eine Kreuzfahrt-Weltreise
103 Häfen und 47 Länder in 141 Tagen: Mit der "MS Europa" kommt die Welt quasi direkt vor die Veranda gefahren. Weshalb im Schnitt 50 bis 60 Gäste jeweils die komplette Weltreise mitfahren auf dem (mit seinem Schwesterschiff "MS Europa 2") besten Kreuzfahrtschiff der Meere, bei bester Küche.
123.853 Euro - drei Monate -
Filmdrehorte weltweit
Von San Francisco nach Rom? Filmfans reisen lieber von Alcatraz an den Trevi-Brunnen. Zehn Länder, 20 Schauplätze von Filmklassikern: Damit werden auch mehr als 50 Jahre Filmgeschichte gestreift. Zum Beispiel im New Yorker Restaurant Katz's Deli, wo Meg Ryan den berühmtesten Orgasmus der Welt in "Harry und Sally" spielte.
114.400 Euro - sechs Monate -
alle Drei-Sterne-Restaurants
Für Gourmets und Gourmands schlägt die große Stunde! Bei einer Reise zu allen 105 Drei-Sterne-Restaurants auf diesem Planeten: etwa bei Klassikern der Nouvelle Cuisine, wie Alain Ducasse, aber auch in Juan Mari Arzaks neuer baskischer Küche. Der Haken: Alle Restaurantbesuche müssen zusätzlich beglichen werden. Macht zusätzlich noch einmal rund 30.000 Euro.
92.500 Euro - ein Tag -
eine Insel für sich
Nach Grenada kommen die Superreichen, um auf dem vorgelagerten Calivigny Island ganz unter sich zu bleiben: auf 320.000 Quadratmetern, in vier Villen, an sechs Stränden und zwei Pools. Drei Köche, Butler, Zimmermädchen, Poolboys und Sicherheitskräfte sind im Preis inklusive, ebenso wie Wassersport, Speisen und Getränke, von Hummer bis Champagner.
61.000 Euro - ein Tag -
die teuerste Suite weltweit
Hôtel Président Wilson in Genf, achter Stock, unten der Genfer See, in der Ferne die Alpen und 1680 Quadratmeter Royal Penthouse Suite: ein Mix aus Understatement und Protz, aus Whirlpool mit Mont-Blanc-Blick und sechs Zentimeter dicken, schusssicher gepanzerten Fenstern. Es ist die teuerste Hotelsuite der Welt, ein mannshoher Safe inklusive.
9000 Euro - sieben Stunden -
eine Hongkong-Stadtführung
Der Helikopter des Peninsula entführt den Gast zunächst vom Dach des Hotels über die Straßenschluchten hinweg zu den Stränden von Sai Kung. Dort wartet eine Luxusjacht mit einem fürstlichen Mahl, ehe es zurückgeht, wo am Star Ferry Pier ein Rolls-Royce wartet, um auch die Landperspektive zu bieten. Kostenpunkt: 21,43 Euro pro Minute.
5600 Euro - zwei Tage -
Rosenblätter im WC-Wasser
Das Grand Hotel a Villa Feltrinelli in Gargnano am Gardasee hat nur 21 Suiten, aber 80 Angestellte. 22.000 Pflänzchen zieren die Auffahrt. Einmal wurde der ganze Park für eine Hochzeit ausschließlich weiß bepflanzt. Jede Dame erhält bei der Ankunft einen Rosenstrauß. Und Rosenblätter finden sich auch täglich im WC-Wasser.
Alle Preise pro Person, wenn nicht anders angegeben inklusive Transport und Unterkunft, jeweils bestmöglich, sowie meist mit Service.
Buchtipp:
von Jochen Müssig und Margit Kohl "Was kostet die Welt? Die 100 exklusivsten Reisen, die man sich leisten können müsste", ein Kompendium wie ein Blick durchs Schlüsselloch der unbegrenzten (Reise-)Möglichkeiten.
192 Seiten, Bruckmann Verlag, 15,50 €.