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Baubranche hofft auf 2023

Konjunkturlage blieb 2022 stabil. Sinkende Umsätze im Wohnbaubereich - Stagnation bei Bürogebäuden.

Vor allem der Wohnbau ist derzeit rückläufig.
Vor allem der Wohnbau ist derzeit rückläufig.

Die österreichische Betonfertigteilbranche (VÖB) konnte trotz einer schwierigen Konjunkturlage das Vorjahr nach Eigenangaben stabil abschließen. So meldeten 84 Prozent der befragten Unternehmen gleichbleibende oder steigende Umsätze im zweiten Halbjahr 2022 im Vergleich zum selben Zeitraum 2021. Die steigenden Umsätze sind bei einem Drittel der Befragten auf Preiserhöhungen aufgrund der gesteigerten Energie- und Rohstoffpreise zurückzuführen.

Stärkster Konjunkturrückgang im Wohnbaubereich

Den stärksten Konjunkturrückgang sehen die VÖB-Mitglieder im Wohnbaubereich. Hier klagen 58 Prozent der Unternehmen über sinkende Umsätze. Eine stagnierende Konjunkturlage macht sich auch im Bürobau bemerkbar, verursacht durch eine weiterhin niedrigere Auslastung der Büroflächen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Dem gegenüber steht eine relativ stabile Konjunkturlage im Industriebau. Dort haben 67 Prozent der Unternehmen gleichbleibende oder steigende Umsätze gemeldet. Ähnlich ist es auch im Tiefbau mit 46 Prozent. "Im Unterschied zum Wohnbau werden im Industrie- und Tiefbau nach wie vor bedeutende Investitionen seitens Unternehmen beziehungsweise des Staates getätigt, was momentan zu einer zufriedenstellenden Auftragslage führt", erklärt VÖB-Präsident Franz Josef Eder.

Betonfertigteilbranche vorsichtig optimistisch für das Restjahr 2023

Für den Rest des Geschäftsjahres 2023 geben sich die Unternehmen der heimischen Betonfertigteilbranche vorsichtig optimistisch. So geht mehr als die Hälfte von ihnen (58 Prozent) von einem eher oder sehr zufriedenstellenden ersten Halbjahr 2023 aus, rund 55 Prozent rechnen mit steigenden beziehungsweise gleichbleibenden Umsätzen. Ein Drittel (33 Prozent) prognostiziert gleichzeitig sinkende Umsätze in seinem Betrieb. "Diese positiven Umsatzprognosen sind in erster Linie neuen Aufträgen, aber auch einer hohen Inflation geschuldet", erklärt Eder.

Fast drei Viertel (71 Prozent) der Unternehmen planen, den derzeitigen Mitarbeiterstand zu behalten oder sogar auszubauen. Zugleich leide die Branche nach wie vor an einem Fachkräftemangel: 50 Prozent der Betriebe klagen über zu wenige Interessenten und zu viele offene Stellen. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen ergreift deshalb Maßnahmen aus dem Bereich Employer Branding.