Wer kratzt schon gern im Winter mühselig das Eis von den Fensterscheiben des Autos oder steigt in der warmen Jahreszeit in ein von der Sonne durcherhitztes Fahrzeug. Wohl niemand. Wobei hier nicht nur ein Auto gemeint ist, sondern auch Mofa, Moped, Motorrad oder auch das Fahrrad betroffen sein können.
Carports bieten kostengünstigen Schutz
Ein Carport leistet hier gute Dienste und ist grundsätzlich in der Anschaffung meist um einiges günstiger als eine Garage. Das Auto bekommt aber denselben Schutz vor Schnee, Regen und Hagel. Jedoch schützt es nicht so gut vor Diebstahl wie eine Garage, wo Eindringlinge erst ein gesichertes Tor überwinden müssen.
Carports gibt es in allen möglichen Ausführungen und aus verschiedenen Materialien, beispielsweise aus Glas mit Metall. Als nachhaltiger Baustoff, der zudem mit gefälliger Optik überzeugt, ist Holz geeignet. Dafür bieten Salzburgs Holzbaumeister eine Lösung für all jene, die weder Platz noch Gelegenheit oder die Finanzen haben, eine Garage für den fahrbaren Untersatz zu bauen.
Carport erfordert keine Garagenordnung
Bei einem Carport handelt es sich um ein Nebengebäude. "Behördlicherseits darf es nicht unter die Garagenordnung fallen, weil diese beispielsweise ganz andere Brandschutzauflagen zu erfüllen hat", betont Holzbaumeister Markus Eder aus Eugendorf. Er führt gemeinsam mit seinem Bruder Andreas, ebenfalls Holzbaumeister, den Familienbetrieb, den der Vater 1979 gegründet hat. 25 Mitarbeiter finden hier ihre Beschäftigung, Tochter Hannah(23) ist nach dem Bachelorabschluss Smart Building an der FH Kuchl ebenfalls voller Freude in den Betrieb eingetreten. Meisterkurs und -prüfung hat sie in nächster Zukunft eingeplant.
Carports bieten bessere Belüftung
Ein Carport darf nur nach drei Seiten hin geschlossen sein und je nach Gemeindebestimmung nur eine bestimmte Höhe erreichen. Ein Vorteil ist allerdings die gute Durchlüftung, im Gegensatz zu Garagen, wo die Luftfeuchtigkeit durch den geschlossenen Raum sehr hoch sein kann. Dadurch kann es passieren, dass das Auto an manchen Stellen schneller zu rosten beginnt. Bei Carports kann das kaum passieren.
Carport planen: Sicherheit beachten
Bei einem Unterstand aus Holz spielt der Schutz vor Bränden insofern eine wichtige Rolle, als das verwendete Holz nicht zusätzlich als Brandbeschleuniger wirken darf. Das Holz muss deshalb präpariert sein, damit es schwer entflammbar ist. Für das Dach gilt das ebenso. Außerdem dürfen nach gesetzlicher Vorschrift keine brennbaren Flüssigkeiten in diesen halb offenen Unterständen gelagert werden. Treibstoff hat also in Carports nichts zu suchen. Ebenso müssen Abgase abtransportiert werden können. "Aber auch hier gibt es in den Gemeinden sehr unterschiedliche Regelungen", sagt der Holzbaumeister. Er rät unbedingt dazu, ein Carport von Fachleuten planen und ausführen zu lassen. "Freilich gibt es in Baumärkten günstige Angebote, aber es gibt auch eine ganze Reihe von Vorschriften, die erfüllt sein müssen. Sind sie es nicht, kann unter Umständen eine Versicherung aussteigen."
Salzburg verlangt Carport-Genehmigung
In Salzburg kommt man um die Baugenehmigung für ein Carport nicht herum - im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wo dies nicht erforderlich ist. In Salzburg gibt es keine Richtlinien, die es einem ermöglichen, ein nicht genehmigungspflichtiges Carport zu errichten. Die gesetzlichen Grundlagen klärt am besten ein Planzeichner - Holzbaumeister, Architekt etc. -, der auch für die Einreichplanung und Einhaltung der je nach Gemeinde gültigen Vorschriften zuständig ist.
Der Fachbetrieb kümmert sich darum, die nötigen Dokumente dem zuständigen Bauamt zu übermitteln. Darunter fallen: Bauantragsformular, Übersicht über die Kosten und Baubeschreibung, Lageplan des Baugrundstücks, Bauplan, Baugenehmigungsverfahren für die Statik sowie die Unterschrift des Verfassers. Im verbauten Gebiet ist im Übrigen auch die Zustimmung jener Nachbarn einzuholen (am besten schriftlich), deren Rechte betroffen sein könnten, die Abstände müssen eingehalten werden. Ebenso müssen Abstände zu öffentlichen Flächen wie Straßen eingehalten werden.
Fachbetrieb nutzt heimisches Holz
Ein Betrieb wie Eder Holzbau verarbeitet für Carports hauptsächlich Holz. Vor allem heimisches Fichtenholz wird verwendet, für die Verschalungen auch Lärchenholz. "Es ist relativ schlank und hat verhältnismäßig wenig Gewicht im Vergleich zu Stahlkonstruktionen, die wir hin und wieder ebenfalls errichten", betont der Fachmann.
Schneelast und Wind beachten
Für das Dach gelten keine Brandschutzauflagen, jedoch müssen die statischen Bedingungen berücksichtigt werden. Vor allem die Schneelast im Winter - für Eugendorf zum Beispiel gelten im Durchschnitt 250 bis 280 Kilogramm - muss berücksichtigt werden. Auch die Windstärken und -richtungen sind ein Thema. "Empfehlenswert ist auf jeden Fall, die offene Seite auf der windabgewandten Seite vorzusehen. Was nicht immer gelingt, weil die Lage des Grundstücks es nicht erlaubt. Die Zufahrt ist nun einmal meist von der Straße her", berichtet Eder von seinen Erfahrungen.
Etwa drei bis vier Gewerke sind für die Errichtung eines Carports vonnöten: ein Holzbaumeister für die Planung, eventuell ein Baumeister für die Fundamente aus Beton, ein Dachdecker sowie ein Spengler. "Wenn gewünscht, bieten wir - ebenso wie unsere Kollegen aus der Branche - alles aus einer Hand. Wir können aber auch die Kontakte vermitteln oder herstellen", schlägt er vor.
Holzbauweise erleichtert Carport-Aufbau
In seinem Betrieb kann er durch die Holzbauweise einen Großteil vorfertigen und die Bauteile mit einem Kran an Ort und Stelle zusammenfügen. "Die reine Arbeitszeit beträgt ein bis drei Werktage. Jedoch muss da alles schon sehr gut vorbereitet und eingetaktet sein", weiß er ebenfalls aus langjährig geübter Praxis. Ein Carport hat - vor allem aus Holz - eine Reihe von Vorteilen zu bieten. "Auch um sechs Uhr in der Früh entfällt das Eiskratzen. Allerdings ist man nie davor gefeit, dass Regen und Schnee hereinpeitschen, deshalb ist die Ausrichtung so wichtig. Und im Sommer wirkt ein Carport wie ein riesiger Sonnenschirm", bekräftigt Holzbaumeister Eder.
Vor- und Nachteile eines Carports
Vorteile:
- In vielen Bundesländern Österreichs ist keine Baugenehmigung notwendig, in Salzburg allerdings schon.
- Im Vergleich zu einer Garage ein günstiger Anschaffungspreis.
- Ein Carport als fachgerecht vorbereiteter Bausatz ist schneller errichtet.
- Der Luftdurchzug ist gut geeignet, Rost vorzubeugen.
- Ein Carport kann schnell umfunktioniert oder abgebaut werden.
Nachteile:
- Ein Carport schützt nicht vor Diebstahl.
- Im Winter können bei starkem Wind trotz allem vereiste Scheiben auftreten.

