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Grüne Fassade dämmt und schützt

Kühlung. Eine Fassadenbegrünung kann die Klimaanlage ersetzen und ein angenehmes Raumklima schaffen.

Begrünte Fassaden kühlen urbane Hitzeinseln, sowohl im Neubau als auch in der Sanierung.
Begrünte Fassaden kühlen urbane Hitzeinseln, sowohl im Neubau als auch in der Sanierung.

In dicht verbauten Gebieten macht sich der Klimawandel mit Hitzetagen von 30 Grad oder mehr immer stärker bemerkbar. Laut Geosphere Austria liegt der bisherige Rekord in Österreich schon bei mehr als 40 Hitzetagen pro Jahr. Städte werden so zu Hitzeinseln, die die Lebensqualität und die Gesundheit ihrer Bewohner beeinträchtigen.

Klimafreundliche Fassadenbegrünung für ein gesundes Stadtklima

Fassadenbegrünung kombiniert mit entsprechender Fassadendämmung schafft durch signifikante Kühleffekte auf das Mikroklima der Städte die notwendige Abhilfe. Es braucht hier Lösungen, die nicht nur den Energieverbrauch und die Energiekosten senken, sondern auch für ein gesundes Raumklima sorgen. Kombinierte Systemlösungen mit Montageelementen für begrünte Fassaden erzeugen natürliche Klimaanlagen als Basis für klima- und somit zukunftsfitte Städte.

Begrünte Fassaden als natürliche Klimaanlagen

Begrünte Fassaden wirken wie natürliche Klimaanlagen. Klimaanlagen schaffen in Tropennächten und an Hitzetagen zwar rasche Abhilfe, benötigen jedoch eine beachtliche Menge an Energie, produzieren zusätzliche Abwärme, die in die ohnehin erhitzte Umgebung geblasen wird, und enthalten klimaschädliche Kältemittel. Klimaanlagen kühlen so zwar den Innenraum, befeuern jedoch Energieverbrauch, Energiekosten und den Klimawandel.

Begrünte Fassaden kühlen urbane Hitzeinseln, sowohl im Neubau als auch in der Sanierung.
Begrünte Fassaden kühlen urbane Hitzeinseln, sowohl im Neubau als auch in der Sanierung.

Fassadenbegrünung senkt Temperaturen um bis zu 19 Grad

Natürliche Begrünungen hingegen nehmen bei Regen Wasser auf, nutzen es und geben es über kühlende Verdunstung wieder an ihre Umgebung ab. Sie wirken wie eine automatische natürliche Klimaanlage und senken die Umgebungstemperatur signifikant. "Eine durchdachte Fassadenbegrünung kann laut wissenschaftlichen Berechnungen die Temperatur der Fassadenoberfläche um 8 bis 19 Grad senken. Vergleicht man begrünte Straßenzüge mit nicht begrünten, reduziert sich der Hitzeinseleffekt bei Begrünung um bis zu fünf Grad Lufttemperatur", sagt Georg Bursik, Geschäftsführer der Baumit GmbH.

Stadtgrün und Cool-Pigment-Technologie

Die Begrünung von Gebäuden, Dächern und Fassaden in Kombination mit gezielt platzierten Wasserflächen verbessert nachweislich das Mikroklima in Städten. Innovative Technologien wie die Cool-Pigment-Technologie unterstützen den Kühlungseffekt noch zusätzlich. "Kühlende Farbpigmente in der Fassade reflektieren einen Teil des Sonnenlichts und die Oberflächentemperatur der Gebäude sinkt dadurch", erklärt der Experte.

Worauf es bei der Kombination von Dämmung und Begrünung ankommt

Damit die Begrünung einer Fassade funktioniert, muss diese zunächst mit einer passenden und richtig dimensionierten Dämmung ausgestattet sein. Beim Neubau ist das eine Selbstverständlichkeit, bei Gebäuden, die älter als 20 Jahre sind, sollte vor der Begrünung eine thermische Sanierung vorgenommen werden. "Unsere ,open air'-Klimaschutzfassade vereint Klimaschutz und Dämmung in optimaler Weise. Sie ist ein Wärmedämmverbundsystem, das aus mehreren exakt aufeinander abgestimmten Komponenten besteht, die zusammen mit dem Montageelement IsoBar für die perfekte Verankerung der Rankhilfen auf der Fassade sorgen", erklärt Bursik.

Die Pflanzen werden mit Rankhilfen hochgezogen. "In jedem Falle sollten Fachkräfte zurate gezogen werden, damit Statik, Brandschutz, richtige Pflanzenauswahl am Standort, fachgerechte Montage, Wartung und Pflege der Pflanzen gewährleistet sind."