Laut dem kürzlich vorgelegten Bodenreport des WWF wurden seit dem Jahr 2000 in Österreich 130.000 Hektar Land durch Verbauung für immer zerstört. Dies entspricht der gesamten Ackerfläche des Bundeslands Burgenland. Der Boden erfüllt jedoch wichtige Funktionen, denn er ist die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Der Erhalt der Lebensgrundlage Boden ist daher die zentrale Basis zur Bewältigung einer Vielzahl von Herausforderungen: die Bewahrung der Schönheit des Landes für den Tourismus, der Erhalt der Biodiversität, der Schutz des Klimas als natürliche Klimaanlage und allem voran auch die Sicherstellung der Ernährungssouveränität.
Trendumkehr beim Bodenverbrauch in Österreich dringend notwendig
Doch die Entwicklung beim Bodenverbrauch geht in die verkehrte Richtung. "Es braucht daher dringend eine Trendumkehr beim Bodenverbrauch, wobei eine Maßnahme alleine nicht ausreichend ist. Vielmehr ist nach den Prinzipien Vermeiden, Wiederverwerten und Minimieren ein Maßnahmenbündel erforderlich, um die Schönheit Österreichs auch weiterhin zu bewahren, das Klima und die Umwelt zu schützen, die Biodiversität aufrechtzuerhalten und die Lebensmittelversorgung auch weiterhin sicherzustellen", warnt der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger.
Bodenversiegelung stört natürliche Prozesse des Bodens und vernichtet Ackerfläche
Gerade die Bodenversiegelung hat negative Auswirkungen auf die Umwelt, da sie die natürlichen Prozesse des Bodens stört und wertvolle Ackerfläche vernichtet. Als wichtiger Bestandteil des Ökosystems speichert und filtert der Boden Nährstoffe sowie Wasser und bietet Organismen, Pflanzen und Tieren Lebensraum. Ist der Boden versiegelt, wird das Wasser nicht mehr aufgenommen und fließt stattdessen direkt ab, was zu Überschwemmungen und Erosion führen kann.
ZiKK-Haus ermöglicht Hausbau ohne Bodenversiegelung
Doch wie lassen sich der Bedarf nach Wohnraum und die Gefahr durch Bodenversiegelung unter einen Hut bringen? Stefan Schrenk ist der Erfinder von ZiKK 2.0. Es ermöglicht den Hausbau ganz ohne Bodenversiegelung. Durch Schraubfundamente, die das Haus quasi auf Stelzen stellen, belässt das Bauwerk dem Wasser seinen natürlichen Abfluss und erhält den Boden für die Natur. "Nach Abbau des Hauses, was bei ZiKK 2.0 ohne Probleme möglich ist, wachsen nach 14 Tagen wieder die Kräuter und Gänseblümchen am Grundstück", erzählt Stefan Schrenk. Obendrauf ergibt sich durch die Dachbegrünung eine zusätzliche Grünfläche, die nebenbei auch als "Klimaanlage der Natur" fungiert. "In den vergangenen 20 Jahren hat sich in der Baubranche viel bewegt. Vor, aber auch zurück! Umso wichtiger ist es zu verstehen, dass es heute andere Möglichkeiten und Entwicklungen braucht als damals", betont der Hauserfinder.
Neben den bereits erwähnten Vorteilen eines ZiKK-Hauses finden sich noch weitere, die sowohl auf die Nachhaltigkeit als auch auf Flexibilität und Komfort des vollwertigen Wohnhauses einzahlen. Die regionale Wertschöpfung des ZiKK-Hauses ist durch die Produktion in Vitis (Waldviertel) besonders hoch.
Die modulare Bauweise ermöglicht eine rasche Aufbauzeit von rund fünf Werktagen zum bezugsfertigen Haus, inklusive Innenausbau, sowie die nachträgliche Adaptierung - verkleinern und vergrößern - der Wohnfläche. Auch kann das ZiKK-Haus rückstandslos abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden. Das integrierte Smart-Home-System hilft, Energie sowie Kosten einzusparen. Das Musterhaus kann in Vitis besucht werden.