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Immomarkt in OÖ und Salzburg: Dynamik trifft Beständigkeit

Oberösterreich und Salzburg sind lebenswerte und "wohnenswerte" Gegenden. Die Immobilienmärkte unterscheiden sich teils stark - Objekte mit Seeblick sind da wie dort immer ein Renner.

Linz und Salzburg sind zwei ganz unterschiedliche Städte, deren Immobilienmärkte sich ebenfalls stark unterscheiden.
Linz und Salzburg sind zwei ganz unterschiedliche Städte, deren Immobilienmärkte sich ebenfalls stark unterscheiden.
Linz und Salzburg sind zwei ganz unterschiedliche Städte, deren Immobilienmärkte sich ebenfalls stark unterscheiden.
Linz und Salzburg sind zwei ganz unterschiedliche Städte, deren Immobilienmärkte sich ebenfalls stark unterscheiden.

Oberösterreich und Salzburg sind sich zwar - auch historisch - nicht immer grün gewesen, trotzdem ist der Raum ganz unabhängig von den Landesgrenzen eine wirtschaftlich starke Region. Das wirkt sich auch auf den Immobilienmarkt aus. Gerade im gewerblichen Bereich sind allerdings schon große Unterschiede zu erkennen, weil nicht nur in der Industrie in Linz "die Musik spielt"

Im Dienstleistungssektor spielt Linz in einer anderen Liga als Salzburg

Auch im Dienstleistungssektor spielt Linz in einer anderen Liga. Das zeigt auch eine Analyse des Maklernetzwerks Remax-Commercial. Aktuell sind mehrere Büroprojekte in Entwicklung. Beim Projekt "Techbase" am Siemens-Gelände konnte 2023 die Phase 1 mit zusammen 21.500 Quadratmetern fertiggestellt werden. Die Bauteile 3 und 4 mit zusammen 13.200 Quadratmetern sollen heuer fertiggestellt werden. Weitere Projektentwicklungen stellt die Neugestaltung des ehemaligen "Nestlé-Areals" dar. Das Projekt "Trinity Park" soll bis 2025 sowohl ein Hotel wie auch Serviced Apartments, Büros und Gewerbeflächen mit einer Bruttogeschoßfläche von rund 60.000 Quadratmetern umfassen.

In der Tabakfabrik wird das Projekt "Quadrill" realisiert, die Fertigstellung ist ebenfalls für nächstes Jahr vorgesehen. Hier werden rund 18.000 Quadratmeter Bürofläche sowie Wohnraum, Gastronomie und Handelsflächen entstehen. Neben den Büroflächen werden weitere rund 190 Wohneinheiten und rund 1800 Quadratmeter Handels- und Gastrofläche geschaffen.

Das derzeit wohl größte Entwicklungsprojekt in Linz stellt die "Post City" dar

In der "Post City"soll auf ca. 40.000 Quadratmetern Grundstücksfläche in der Nähe des Hauptbahnhofs in den kommenden Jahren ca. 150.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. Ein Drittel davon ist als Wohnfläche geplant, der Großteil soll aber für Büros, Geschäfte, Gastronomieflächen sowie als Hotel und Kino genutzt werden. Der Baubeginn sollte ursprünglich 2021 stattfinden, wird nun aber frühestens im Jahr 2026 erfolgen. Als zentrales Bindeglied zwischen Hafenturm und Speziallagerhalle bildet das Hafenportal ein Kernelement von "Projekt Neuland". Das Hafenportal befindet sich noch in der Bauphase und soll im Herbst 2024 fertiggestellt werden. Hier entstehen rund 18.000 Quadratmeter Büroflächen auf sechs Etagen. Alle drei Gebäude sind mit Brücken verbunden und bilden die ostwestlich ausgerichtete "Freizeitachse", die letztendlich vom Posthof bis zum Hafenbecken 2 führt.

Die Firma MIC errichtet in der Lederergasse ihre neue Firmenzentrale

.Dabei werden rund 10.000 Quadratmeter Büroflächen geschaffen. Das mit ÖGNI-Gold-Standard zertifizierte Gebäude wird auch Platz für einen eigenen Gastro- und Fitnessbereich bieten, die Konferenzräume werden im Dachgeschoß untergebracht werden. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant.

Aufgrund des nach wie vor geringen Angebotes - bedingt durch noch geringere Fertigstellungsraten - sind die Büro-Spitzenmieten in Linz im Vergleich zum Vorjahr laut Remax-Experten mit rund 12,50 Euro pro Quadratmeter gleich geblieben. "

Linz ist ein sehr spannender Markt

Die drittgrößte Stadt Österreichs, die auch wirtschaftlich ganz oben mitspielt, hat - getrieben durch mehrere Quartiersentwicklungen - in den kommenden Jahren das Potenzial, aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen", schätzt Stefan Krejci von Remax die Lage ein. "Das wird dazu führen, dass sich auch die Spitzenmieten deutlich erhöhen werden - aktuell werden teilweise bereits Mieten um die 20 Euro pro Quadratmeter angeboten."

Gleichzeitig bedeuten die neuen Büroprojekte in den kommenden Jahren auch eine Herausforderung für Bestandsimmobilien. "Wir gehen davon aus, dass wir künftig auch in Linz eine Vielzahl an Ummietungen und Umnutzungen feststellen werden", ergänzt Krejci.

In Salzburg wenig Neubauprojekte

In der Stadt Salzburg dagegen tut sich in Bezug auf Neuentwicklung, wie auch schon in den vergangenen Jahren, sehr wenig. Derzeit sind keine größeren Neuprojekte bekannt. Konkrete Fortschritte gibt es im Wissenspark Salzburg-Urstein. Trotz der mit 60 Mill. Euro höheren Baukosten ist die Projektentwicklung im Plan. Beim UKO-Tower (Bauteil B) ist der Edelrohbau fertiggestellt, der Innenausbau startet. Die rund 16.000 Quadratmeter Fläche (Bauteile A und B) sollen im Laufe des Jahres 2024 fertiggestellt werden, die Vorverwertung verläuft plangemäß.

Fertiggestellt ist der "Bierbrunnen" in Salzburg-Liefering. Hier entstanden in einem gemischt genutzten Projekt auch insgesamt 3800 Quadratmeter Büronutzungen mit Flächen von 40 bis 300 Quadratmetern.

Trotz vereinzelter Neubauprojekte bleibt die Aktivität am Salzburger Büromarkt relativ gering und führt auch dazu, dass die Spitzenmieten konstant bei rund 15 Euro pro Quadratmeter liegen, wobei von einer leichten Steigerung für das Jahr 2024 ausgegangen wird.

Wohnen: Standardmarkt ist rückläufig, hohe Nachfrage im Luxussegment

Wer arbeitet, muss auch wo wohnen. Neben den Ballungszentren rund um Linz und Salzburg ist es vor allem das Salzkammergut, das Lebensqualität bietet. Allerdings sind auch hier 2023 die Zahlen rückläufig gewesen. "Es ist am Traunsee, im Salzkammergut dasselbe wie in ganz Österreich: Der Standardmarkt ist spürbar zurückgegangen und im Luxusbereich gibt es unverändert viel Nachfrage", sagt der Remax-Zuständige Wolfgang Hechfelner. "

"Im Luxusbereich gibt es unverändert hohe Nachfrage."
Wolfgang Hechfelner

Die Baupreise gehen wieder zurück. Obwohl viele Bauträger zurzeit abwarten, gibt es den einen oder anderen Bauträger, der ein Bauprojekt gestartet hat. Vor allem in Toplagen, wo genügend Nachfrage vorhanden ist, ist das der Fall. Da sprechen wir aber vom Luxussegment und Käufern, die die KIM-Verordnung weniger betrifft. Im Luxussegment ist eher die Zweitwohnsitzregelung ein großes Thema, das für Verunsicherungen sorgt."

Auf manches achten Käufer im Salzkammergut verstärkt zum einen, womit geheizt wird. Gas- oder Ölheizung ist für viele ein No-Go. "Zum anderen sind es Kleinigkeiten, wie verschließbare Abstellplätze für E-Bikes, weil viele auf das Zweitauto verzichten."

Die Anlegerwohnung war in der Coronazeit ein großes Thema

Jetzt ist es für Investoren ein einfaches Rechenbeispiel. Hechfelner: "Das Interesse an Anlegerwohnungen auf dem Markt ist zwar 2023 gesunken, aber wir sehen auch immer mehr Mietanfragen. Meines Erachtens wird deshalb die Anlegerwohnung zum Weitervermieten für Investoren bald wieder interessanter."

Auch im Bereich Vöcklabruck, Attersee, Mondsee ist die Nachfrage sehr gut. "Man sollte aber nicht so sehr nach Gegenden unterscheiden, sondern auch nach den jeweiligen Objektkategorien.

Kategorien bei Immobilienobjekten: gefragt sind gebrauchte, günstigere Häuser und Wohnungen

Kaum Nachfrage gibt es zurzeit bei Doppel- und Reihenhäusern, Neubauten und neu errichteten Eigentumswohnungen", weiß der Zuständige Andreas Reindl. "

Besonders gefragt sind gebrauchte, günstigere Häuser und Wohnungen. Grundstücke und Immobilien in Toplagen lassen sich nach wie vor sehr gut verkaufen - hier ist das Seengebiet prädestiniert. Alle Immobilien mit Seeblick sind Ausreißer!"

Zweitwohnsitze sind in ganz Salzburg stark reglementiert, ausgewiesene Zweitwohnsitze deshalb sehr gefragt. "Da sprechen wir aber sehr oft von Luxusimmobilien, nachdem die Zielgruppe von Zweitwohnsitzen eher an höherpreisigen Immobilien interessiert ist", betont der Experte.