Bei den Ulrichs sausen kleine Filzkugeln durch die Luft. Lila, grün, gelb - sie fliegen in allen Farben. Die Idee hatten Nici und Roman Ulrich, sie leben mit ihrer Tochter am Georgenberg bei Kuchl. Sie ist Psychologin, er Möbelmacher. Gemeinsam haben sie die Filzkugelschleuder entwickelt. "Dabei geht's ums Zielen, nicht ums Schießen. Mit unserer Kleinen gehen wir in den Park und trainieren so unsere Geschicklichkeit", berichtet der Papa und Erfinder. Entweder man versucht, die Bällchen zu fangen - oder man stellt Ziele auf, die es zu treffen gilt. "Das funktioniert daheim genauso, drinnen wie draußen."
Nici Ulrich bereitet sich indes auf den Herbst vor. Dann präsentiert sie unter der Marke "Romanswerk" ihr neuestes Spiel. "Villekulla" heißt es. Das ist der schwedische Name der Villa Kunterbunt, in der Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf wohnt. Ulrich: "Vieles bei uns ist wie Pippi: kreativ und anregend und frei." Worum es bei der neuen Kreation geht? "Elemente aus Ahorn haben wir mit Naturfarben gefärbt. Sie sind zum Bauen da. Wenn Kinder sie in den Wald mitnehmen, dann können sie Bucheckern dazulegen, Kastanien oder Blätter und so ohne Anleitung ihre eigene Welt erschaffen", erklärt sie das pädagogische Konzept.
Lesen, nachdenken, spielen
Nicht nur Spiele und Spielzeug, auch Spielgeräte machen Mädchen und Burschen Spaß. Sie schaukeln, klettern und purzeln gern durch die Wiese. Doch was kann man tun, damit neu gekaufte Teile sicher sind?
„UV-Strahlung kann Kunststoffen zusetzen und sie brüchig machen. “
Robert Terp, TÜV-Experte
Beim TÜV ist Robert Terp Experte für Spiel, Sport und Freizeit und damit auch für die Sicherheit. Im Gespräch mit den "Salzburger Nachrichten" empfiehlt er sofort, die Gebrauchsanweisung jedes gekauften Geräts sorgfältig zu lesen. Wie muss es aufgebaut werden? Ist eine Verankerung im Boden notwendig oder sogar das Gießen eines Fundaments? Terp rät Erwachsenen, Schaukeln, Rutschen oder Spielhäuser nicht allzu stark mit ihrem Gewicht zu belasten - immerhin seien sie auf die Benutzung durch Kinder ausgelegt. Und: "Die Spielgeräte halten nicht ewig. UV-Strahlung kann Kunststoffen zusetzen und sie brüchig machen", gibt er zu bedenken. Ob es Trends gibt, die ihm besondere Sorgen bereiten? Terp nennt Trampoline. Sie sollen stets mit großem Abstand zu Zäunen aufgebaut werden, "damit Kindern nicht auf oder in ihnen landen beim Springen". Das meiste passiere allerdings beim Schaukeln, sagt er.
Wie Sand und Mulch schützen
Damit dem Spielspaß nichts im Wege steht, empfiehlt auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), Vorsicht walten zu lassen. Stichwort Untergrund: Dämpfendes Material wie Sand, Rindenmulch, Holzschnitzel oder Fallschutzmatten seien ideal, um Stürze abzufedern.
Den Raum im Garten gut aufzuteilen sei ein guter erster Schritt, um Unfälle gleich ganz zu vermeiden. Auch das Trennen von Spielbereichen und Gehwegen oder gar Straßen sei freilich notwendig. Dazu gutes Schuhwerk für die Kleinen und Größeren und enger anliegende statt flatternder Kleidung, um zu vermeiden, dass sich Stoffe verfangen. Dasselbe gilt für Schlüsselbänder, Schals oder Kettchen; sie sollten vor dem Spielen abgelegt werden.
Immerhin: Jedes Jahr verunglücken in Österreich rund 10.000 Kinder auf einem Spielplatz so schwer, dass Behandlung im Krankenhaus notwendig ist.
Die häufigste Ursache für Spielplatzunfälle ist ein Sturz aus der Höhe, heißt es vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.