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Steuerbefreiung beflügelt Markt für PV-Anlagen

Der Wegfall der Umsatzsteuer auf PV-Anlagen hat den Absatz beflügelt und die Preise verringert. Balkonkraftwerke sind beliebt wie nie - Energiespeicher verzeichnen drastischen Preisverfall.

Immer mehr Menschen kaufen Balkonkraftwerke.
Immer mehr Menschen kaufen Balkonkraftwerke.

Immer mehr Österreicher entscheiden sich für die Installation von Photovoltaikanlagen (PV). Als Investitionsanreiz hat die Bundesregierung seit Jahresanfang den Kauf und die Installation von privaten PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 35 Kilowattpeak (kWp) umsatzsteuerbefreit. Aus diesem Anlass hat sich die unabhängige Preisvergleichsplattform Geizhals.at angesehen, wie sehr diese Maßnahme die Preis- und Nachfrageentwicklung von PV-Produkten in Österreich beeinflusst hat.

Boom bei Balkonkraftwerken

Balkonkraftwerke, die ohne viel Aufwand im eigenen Haushalt installiert werden können, erlebten im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom. Gemessen an den Suchanfragen auf Geizhals.at erreichte die Nachfrage nach Balkonkraftwerken im Jänner 2024 ihren vorläufigen Höhepunkt. Im Jahresvergleich zeigt sich ein insgesamt positiver Nachfragetrend. Der Durchschnittspreis eines Balkonkraftwerks fiel im Zeitraum Jänner bis März 2024 von 758 Euro auf 709 Euro (minus sechs Prozent), während im Jahresvergleich sogar ein Preisrückgang von 32 Prozent verzeichnet wurde.

Massiver Preisrückgang bei Energiespeicher

Eine ähnliche Entwicklung ist laut den aktuellen Erhebungen von Geizhals.at auch bei den Energiespeichern zu erkennen. Seit Mitte vergangenen Jahres zeigt sich ein kontinuierlicher Nachfrageanstieg, mit einem lediglich kurzzeitigen Einbruch im November 2023. Im Jänner 2024 schoss die Nachfrage verglichen zum Vormonat rapide nach oben (plus 168 Prozent), bevor sie bis März 2024 wieder leicht zurückging. Was die Preisentwicklung betrifft, so befindet sich diese seit April 2023 auf einem konstanten Abwärtstrend. Kostete ein Energiespeicher auf Geizhals.at damals noch durchschnittlich 7701 Euro, so waren es im März 2024 nur noch 4833 Euro. Das entspricht einem Preisrückgang von 37 Prozent.

Nachfrageanstieg bei Solarmodulen

Im Jänner 2024, nach Wegfall der Umsatzsteuer, verzeichneten Solarmodule einen extremen Nachfrageanstieg (plus 238 Prozent). Mittlerweile ist die Nachfrage wieder etwas geringer. Was den Preis betrifft, so ist dieser im März 2024 verglichen zum April im Vorjahr von 927 auf 491 Euro gesunken, was nahezu einer Halbierung (minus 47 Prozent) entspricht. Am günstigsten waren Solarmodule interessanterweise im Jänner 2024, als die Nachfrage am höchsten war. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch bei Wechselrichtern ab, die ihren Nachfragehöhepunkt ebenfalls im Jänner 2024 hatten. Der Durchschnittspreis fiel innerhalb eines Jahres um 41 Prozent, von 2178 Euro auf 1286 Euro. "Traditionell wäre der Höhepunkt der Nachfrage nach PV-Produkten erst im Frühjahr zu erwarten. Aufgrund des Wegfalls der Umsatzsteuer konnten wir jedoch bereits im Jänner einen signifikanten Anstieg durch Vorzieh- und Nachholkäufe verzeichnen", sagt Vorstand Markus Nigl.