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Trend Flächenreduktion: Neue Konzepte im Handel

Die Gesamtfläche ist auf dem Rückzug. Vor allem im Textilhandel gehen Flächen verloren - Kreativität ist bei der Nachvermietung gefragt.

Der Textilhandel reduziert Verkaufsfläche.
Der Textilhandel reduziert Verkaufsfläche.

Der heimische Handel ist in Bewegung. In absoluten Toplagen ergeben sich - wie bereits im vergangenen Jahr - Einstiegsmöglichkeiten für neue Konzepte. Diese kommen aus der reinen "Markenwelt" und dienen vor allem dem klassischen Branding oder Trendbereichen, wie beispielsweise der E-Mobilität. Auch im Bereich der Gastro- und Freizeitindustrie ist steigendes Interesse zu verzeichnen, wobei der Fokus anhaltend auf der Systemgastronomie liegt.

Langfristiger Trend in Richtung Fläckenreduktion im Handel

Diese Vermietungen könnten jedoch nicht den langfristigen Trend in Richtung Flächenreduktion, der bereits vor Corona zu beobachten war, aufhalten, heißt es bei der Maklerkette Remax. So hat der Textilhandel, der nach wie vor der zweitwichtigste Mieter in der österreichischen Handelslandschaft ist, im Jahr 2021 nach Schätzungen von Standort+Markt und des Handelsverbandes rund zwei Prozent seiner Flächen eingebüßt.
Das alles führt dazu, dass sich Laufzeiten bei Mietverträgen tendenziell verkürzen werden und viele Händler die Chance nutzen, Verträge entsprechend nachzuverhandeln. Deckelungen von Betriebskosten oder Einschleifregelungen sind bereits gang und gäbe.

In der City-Retail-Studie 2022 geht Standort+Markt davon aus, dass in den 20 größten Städten Verkaufsflächen von rund 54.000 Quadratmetern aufgegeben worden sind. Der Textilhandel hat dabei in den vergangenen acht Jahren rund 80.000 Quadratmeter an Flächen aufgegeben. Dadurch hat sich die Leerstandsrate in den heimischen Groß- und Kleinstädten auf rund 7,5 Prozent erhöht.

Kreativität bei Umnutzung ehemaliger Handelsimmobilien

Bei der Nachverwertung ehemaliger Handelsimmobilien kommt es zukünftig noch mehr als bisher auf entsprechende Kreativität bei den Umnutzungen an. Die, wenn sie gut umgesetzt werden, zu attraktiven Renditen führen können. "Die Gastronomie, Sport- und Wellnessangebote sowie öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen spielen eine wichtige Rolle bei möglichen Umnutzungen. Obwohl es sich dabei um Branchen handelt, die es teilweise besonders hart getroffen hat, ist der Blick in die Zukunft zuversichtlich", meint Raimund Baumgarten von Remax Commercial. Weiterhin hoch im Kurs stehen Fachmarktagglomerationen, die ein besonders hohes Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs (Lebensmittelhandel, Drogerien, Apotheken, Tierbedarf etc.) aufweisen können.