SN.AT / Leben / Wohnen

Zeit für einen Tapetenwechsel

Sie verleiht einer Wand ihr Gesicht: die Tapete. Möchte man den Wandbezug entfernen oder tauschen, sollte man mehrere Dinge beachten.

Was man beim Tapetenwechsel beachten soll
Was man beim Tapetenwechsel beachten soll

Die Tapete an der Wand bleicht langsam aus, passt nicht mehr zum Rest des Raums oder zum eigenen Geschmack. Die Gründe für einen Tapetenwechsel können vielfältig sein. Doch wie geht man beim Entfernen am besten vor und welche Optionen hat man beim Anschaffen einer neuen Tapete? Wir geben den Überblick.

Die Ausgangslage checken

Wie einfach oder kompliziert das Unterfangen der Tapetenentfernung gerät, hängt auch von der jeweiligen Ausgangssituation ab, also wie gut sich die Tapete von der Wand lösen lässt. Hier gilt es, sich vorab einen Eindruck von der Lage zu verschaffen. Nehmen Sie dazu eine Spachtel zu Hilfe und versuchen Sie, an einem Endstück der Tapete das Werkzeug drunterzuschieben. Machen Sie nun den Test und reißen Sie die Tapete so weit es geht ab. Das gibt Ihnen schon einen guten Eindruck, wie löslich das Material ist.

Befeuchtung und Perforation

Decken Sie im nächsten Schritt den Boden unter der Wand mit einer Plane ab. Nun geht es ans Eingemachte. Befeuchten Sie die Tapete mit Wasser, dadurch löst sich der darunterliegende Kleister. Am besten funktioniert das, wenn man warmes Wasser in einem Eimer mit etwas Spülmittel vermischt und das Ganze anschließend mit einem Pinsel aufträgt. Die Größe der zu befeuchtenden Fläche hängt davon ab, ob Sie allein oder im Team arbeiten und wie schnell Sie vorgehen. Schließlich sollte die jeweilige Fläche nicht noch vor dem Entfernen schon wieder eingetrocknet sein. Falls die Tapete trotz Befeuchtung an der Wand haften bleibt, gibt es noch die Option der Perforation. Hierbei rollt man mit einer Nagelwalze über das Papier. Die Walze hinterlässt kleine Schäden und sorgt so dafür, dass das Wasser sich besser mit dem unter dem Papier liegenden Kleister vermischt. Vorsicht ist bei Rigipswänden geboten. Diese sollte man weder perforieren noch zu viel Wasser verwenden. Ansonsten riskiert man, das empfindliche Material zu beschädigen.

Ab ans Abziehen

Sind alle Vorbereitungen getroffen, folgt nun das Abziehen der Tapete. Beginnen Sie hier bei einem Eck Ihrer Wahl und gehen Sie gleich wie beim eingangs erwähnten Test vor - mit der Spachtel vorarbeiten, anschließend abreißen. Nach und nach wird die Wand so immer kahler. Ist das geschafft, gilt es abschließend noch bei Bedarf Ausbesserungsarbeiten durchzuführen. Füllen Sie Unebenheiten mit Spachtelmasse auf und lassen Sie anschließend genügend Zeit zum Trocknen.

Suche nach neuem Wandbezug

Wollen Sie anschließend die Wand mit Farbe streichen oder gleich wieder eine neue Tapete anbringen, gilt es vorab eine Grundierungsschicht aufzutragen, damit die später aufgetragene Schicht auch gut an der Wand haftet. Sollten Sie eine neue Tapete als Wandbezug suchen, werden Sie auf eine Vielzahl von Möglichkeiten stoßen: Die Auswahl am Markt ist groß.

Papier- und Raufasertapete

Eine beliebte Option ist die Papiertapete. Ihr Vorteil liegt vor allem in der flexiblen Nutzungsmöglichkeit und der günstigen Anschaffung. Auch hat man hier die Wahl zwischen einer geknitterten, strukturierten oder glatten Oberfläche. Zudem ist die Papiertapete atmungsaktiv, was Schimmel vorbeugt. Etwas kompliziert gerät bei dieser Tapetenart die Befestigung an der Wand - vor dem Anbringen muss die Tapete in Kleister eingeweicht werden. Für Ungeübte ist das nicht ganz einfach.

Eine beliebte Form der Papiertapete ist die Raufasertapete. Sie setzt sich aus Unterpapier, Holzspänen und glattem Papier zusammen. Typisch sind die auf der Oberfläche zu sehenden, durch Holzfasern geformten Strukturen. Diese Tapetenart ist deshalb praktisch, weil man sie nicht zwangsweise entfernen muss, sondern einfach überstreichen kann. Auch ist Raufaser durch die integrierten Späne relativ robust und auch abwaschbar. Im Unterschied zur gewöhnlichen Papiertapete benötigt sie aber einen Spezialkleister.

Vlies- und Velourstapete

Die Vliestapete ist aus Stoff statt aus Papier. Im Unterschied zu anderen Tapetenarten wird hier statt der Tapetenrückseite die Wand selbst gekleistert. Ein weiterer Unterschied ist auch, dass die Tapete erst direkt an der Wand zugeschnitten wird. Der Kleister muss aufgrund des höheren Gewichts stärker sein, hierfür gibt es spezielle Kleistervarianten. Die Vliestapete haftet sehr stabil und kann bei Bedarf auch relativ unkompliziert entfernt werden. Eine Sonderform der Textiltapete ist die Velourstapete. Velours ist ein gewebter Stoff, der für die Tapete bearbeitet und auf Papier befestigt wird. Diese Tapetenart ist besonders weich und dementsprechend empfindlich, was die Anbringung betrifft.

Strukturtapete

Auch diese Tapetenart ist aufgrund ihres Materials etwas schwerer und benötigt deshalb extrastarken Kleister. Die Strukturtapete zeichnet sich durch Prägungen auf ihrer Oberfläche aus. Basismaterial sind Papier oder Vlies, auf deren Oberfläche die Struktur eingearbeitet wird - etwa durch Aufschäumen.

Metalltapete

Eine Spezialform der Tapete ist jene mit Metallbeschichtung. Sie ist strapazierfähig, gegenüber Feuer resistent und unkompliziert in der Reinigung. Der Untergrund besteht aus Papier oder Vlies, darauf sind Aluminiumfolien angebracht. Zum Anbringen ist Dispersionskleber nötig, auch das Tapezieren gerät bei dieser Variante im Vergleich kompliziert.

Vinyltapete

Eine weitere Option ist die Vinyltapete. Das Vinyl ist dabei über einer Papier- bzw. Vliesgewebeschicht angebracht. In ihren Vorteilen ähnelt die Vinyl- der Metalltapete: Die Kunststoffvariante ist generell robust und daher auch für Küche, Bad und Co. geeignet. Die Vinyltapete hat aber auch einen großen Nachteil: Im Vergleich zu anderen Varianten ist sie nicht atmungsaktiv und daher auch anfälliger, was Schimmelbildung betrifft.

Dieser Artikel stammt aus dem Magazin SalzachBrücke vom 28.11.2023.