Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Lage hat sich seit dem Erdbeben am 12. Jänner 2010, bei dem über 220.000 Menschen starben, verschärft. Heute leben - teils unter katastrophalen Bedingungen - noch eine halbe Million Haitianer in Zeltstädten. Die Cholera brach zehn Monate nach dem Beben aus. Die Infektionskrankheit wird vor allem durch Fäkalien im Wasser übertragen.
Haitis Regierung hatte nach einer Erklärung der Vereinten Nationen Mitte Dezember 2011 die Zahl der Cholera-Fälle mit 520.000 und die der Todesopfer mit fast 7.000 angegeben. Die PAHO hält zur Bekämpfung der Seuche weitere Anstrengungen und Investitionen für nötig, um jedem Einwohner sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen zu bieten.
15 Prozent aller Zeltstädte hatten laut Aussage internationaler NGOs nie eine Organisationsstruktur. In vielen Camps sei Gewalt gegen Frauen und Kinder ein Problem. Zudem versteckten sich dort Kriminelle. Der Alltag in Haiti sei weiter geprägt vom „täglichen Überlebenskampf“.
Der Wiederaufbau Haitis nach dem Erdbeben mit einer Stärke von 7,3 hatte sich auch durch politische Instabilität verzögert. Wie das Bündnis Entwicklung am Sonntag mitteilte, herrscht eine „deutliche Aufbruchstimmung im Land, seitdem die neue Regierung im Oktober endlich ihre Arbeit aufgenommen hat“. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von fünf Hilfswerken, darunter Brot für die Welt.