Andic war Mitte Dezember 2024 im Alter von 71 Jahren gestorben. In spanischen Medien war damals von einem tragischen Unfall während einer Wanderung im Familienkreis in der Montserrat-Gebirgskette in der Region Katalonien die Rede.
"El País" berichtet nun, zum Zeitpunkt des tödlichen Sturzes habe sich nur sein Sohn in seiner Nähe aufgehalten. Dessen Aussage habe bei den Ermittlern Verdacht geweckt. "Der Zeuge hat sich widersprochen, Dinge im Unklaren gelassen und Vorgänge beschrieben, die nicht zusammenpassen" mit den Ermittlungsergebnissen, heißt es in dem Zeitungsbericht. Überdies habe Andics Partnerin, die Profi-Golferin Estefania Knuth, "das schlechte Verhältnis zwischen Vater und Sohn" betont.
Ermittler werten Handydaten aus
Die in Barcelona erscheinende Zeitung "La Vanguardia" berichtete ebenfalls unter Berufung auf "gut informierte Quellen", dass der Sohn in dem Fall seit September nicht länger als Zeuge, sondern offiziell als Verdächtiger eingestuft werde. Die Ermittler werten demnach die Daten seines Mobiltelefons aus. Ein Sprecher der Familie erklärte zu den Berichten, diese vertraue auf "ein sehr baldiges Ende des Verfahrens und den Nachweis der Unschuld" des Familienmitglieds. Die katalanische Polizei war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Isak Andic war in der türkischen Metropole Istanbul zur Welt gekommen. Als er 14 Jahre alt war, zog er mit seiner Familie nach Barcelona. Später gründete er dort das Unternehmen Mango, das sich zu einer der größten Bekleidungsketten Europas entwickelte und weltweit mittlerweile rund 2.800 Filialen betreibt. Mit einem Vermögen, das vom "Forbes"-Magazin auf 4,5 Milliarden Dollar (3,86 Milliarden Euro) geschätzt wurde, gehörte Andic zu den reichsten Menschen Spaniens.