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Greenpeace kritisiert Angriffe auf EU-Klimaziel 2040

Das EU-Klimaziel am Weg zur Klimaneutralität steht bei vielen Mitgliedstaaten aktuell unter Beschuss. Angeführt von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zeigten sich einige Länder besorgt, dass zu ambitionierte Ziele die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Mitglieder schwächen könnten. Greenpeace kritisiert das scharf. "Während die erste Hitzewelle des Jahres über Europa fegt, wollen einige EU-Regierungschefs das EU-Klimaziel verwässern", so Jasmin Duregger am Dienstag.

Hitzewellen werden durch die menschengemachte Klimakrise immer häufiger und intensiver
Hitzewellen werden durch die menschengemachte Klimakrise immer häufiger und intensiver

"Die schwächelnde Wirtschaft darf nicht als Ausrede für die Torpedierung von Klimazielen missbraucht werden", sagte Duregger, Klimaexpertin bei Greenpeace. Bis 2030 möchte die EU die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren, bis 2050 klimaneutral werden.

Die Umwelt-NGO kritisierte in einer Aussendung die Versuche einiger europäischer Länder, die Klimaambitionen zu schwächen, indem der Handel mit Treibhausgas-Zertifikaten zugelassen werden soll. Jedes Zehntelgrad Erhitzung verschlimmere die Folgen der Klimakrise und würde damit wieder auf die Wirtschaft zurückfallen.

NGO: Jetzt muss Europa Haltung zeigen

"Jetzt gilt es, in diesem entscheidenden Moment für die Klimazukunft Europas Haltung zu zeigen", sagte Duregger. Greenpeace begrüße, dass sich Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) nach wie vor zur Klimaneutralität 2040 in Österreich bekenne. Die NGO fordert, dass Klimaminister Norbert Totschnig (ÖVP) es seinem Parteichef gleichtut. Stocker müsse sich nun auch auf EU-Ebene für das Klimaziel einsetzen und Totschnig sei aufgefordert, die Klimaneutralität 2040 hierzulande gesetzlich zu verankern.