Die Peter-und-Paul-Kathedrale von Nantes zählt zu den bedeutendsten Werken der französischen Spätgotik. Der Bau des aktuellen Gotteshauses begann 1434 und zog sich über Jahrhunderte hin. So entstanden Mittelschiff, Querhaus und Seitenschiffe im 17. Jahrhundert. Erst 1891 wurde die Kirche mit dem Chor und der Vierung fertiggestellt. Mit rund 38 Metern Höhe gehört das Kirchengewölbe zu den höchsten in Frankreich.
Das Festprogramm startet am Samstag mit Zeremonien zu Ehren der Feuerwehrleute, der Ordnungskräfte und der an der Restaurierung beteiligten Handwerker. Am Samstagabend folgen ein Konzert mit Vesper in der Kathedrale, am Sonntag zunächst geführte Besichtigungen der Kathedrale sowie dann, am Nachmittag, die Messe zur Wiedereröffnung mit geladenen Gästen des Bistums.
Feuer wegen drohender Abschiebung absichtlich gelegt
Ein abgelehnter Asylbewerber aus Ruanda, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Diözese, hatte aus Frustration über seine drohende Abschiebung an drei Stellen in der Kathedrale Feuer gelegt; es entstanden große kunsthistorische Schäden. Später tötete er mutmaßlich einen Ordensmann, bei dem er wohnte. Wegen der Brandstiftung sitzt er derzeit eine vierjährige Haftstrafe ab.
Die eigentlich für Ende 2024 geplante Wiedereröffnung der Kathedrale verzögerte sich wegen hoher Bleibelastung durch die geschmolzene Orgel und weiterer umfangreicher Arbeiten, insbesondere bei Stromversorgung, Beleuchtung und Sicherheit. Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Die Westfassade wird noch für fast drei weitere Jahre restauriert; das Gerüst steht nach wie vor, und auch das erste Joch des Kircheninneren bleibt noch geschlossen.