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Kriminalität kennt kein Geschlecht

Auch eine Österreicherin ist unter den meistgesuchten Verbrecherinnen.

Die Kampagne von Europol soll Aufmerksamkeit erregen und helfen, die meistgesuchten Verbrecher und Verbrecherinnen zu fassen.
Die Kampagne von Europol soll Aufmerksamkeit erregen und helfen, die meistgesuchten Verbrecher und Verbrecherinnen zu fassen.

Mord, Betrug, Menschenhandel: Die EU-Polizeibehörde Europol erhofft sich von einer am Freitag gestarteten Kampagne wichtige Hinweise auf den Verbleib der meistgesuchten Straftäterinnen der EU.

An der Aktion "Crime has no gender" (zu Deutsch: Kriminalität hat kein Geschlecht) beteiligt sich auch das österreichische Bundeskriminalamt (BK): Zu den drei meistgesuchten Personen in Österreich zählt neben Tibor Foco und Friedrich Felzmann auch die heute 63-jährige Elisabeth Gertrude Skarits (geb. Zehetner). Die Österreicherin soll von 2005 bis 2008 als Geschäftsführerin einer Liegenschaftsverwaltung Betrügereien in der Höhe von insgesamt 4,2 Millionen Euro begangen haben. Zwölf Geschädigte wurden von den Ermittlern ausgeforscht. Zuletzt wurde sie von Juni bis August 2011 in einem Hotel in Klosterneuburg gesehen.

Die Kampagne "Crime has no gender", die Europol mit dem Zielfahndungsnetzwerk ENFAST durchführt, zielt auch darauf ab, Menschen für von Frauen begangene Verbrechen zu sensibilisieren. Oft traue man Frauen schwere Straftaten nicht zu - dabei seien die von ihnen begangenen Verbrechen "genauso schwerwiegend wie jene der von Männern begangenen", sagt Europol-Sprecherin Tine Hollevoet. Die Zahl krimineller Frauen hat laut Europol in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen - wenngleich auch langsamer als bei Männern.

Insgesamt sind auf der in düsteren Farben gehaltenen Website die Geschichten von 21 von EU-Staaten gesuchten Menschen aufgelistet. 18 von ihnen sind Frauen. Internetnutzer sehen zunächst nur das Bild einer maskierten Person, das sie anklicken können. Während man dann nach unten scrollt, erfährt man mehr darüber, weshalb der oder die Verdächtige gesucht wird. Erst ganz zum Schluss wird das Geschlecht der gesuchten Person enthüllt.

Die Kampagne ist zu finden unter:

https://eumostwanted.eu/crimehasnogender

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