Am 7. Juli 1969 in Wien geboren, studierte Max Hollein Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Nach dem Abschluss seines Studiums wurde er Projektleiter für Ausstellungen am Solomon R. Guggenheim Museum in New York und war später etwa für den Aufbau der Ausstellungshallen "Deutsche Guggenheim Berlin" und "Guggenheim Las Vegas" sowie die Eröffnungsaktivitäten des Guggenheim Museum in Bilbao verantwortlich. Im Jahr 2000 war der Bruder der Design-Expertin Lili Hollein Kurator des amerikanischen Pavillons bei der Architekturbiennale in Venedig.
2001 übernahm Hollein die Leitung der Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2006 kam die Direktion des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung dazu. Die Kunstmuseen machten unter seiner Führung immer wieder mit spektakulären Ausstellungen von sich reden, etwa zu Raffael, Dürer oder Monet.
Das Städel wurde saniert und mit einem Neubau erweitert - ein guter Teil der Kosten konnte über Sponsoren und Spenden aufgebracht werden. Kein Wunder, dass ihn der deutsche Sponsoring-Fachverband 2011 mit der Aufnahme in die Hall of Fame Sponsoring ehrte. Im vergangenen Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag des Städels verzeichnete das Museum mit 651.000 Eintritten einen Rekordbesuch. Neben seiner erfolgreichen Kulturmanagement-Tätigkeit kuratierte Max Hollein auch selbst Ausstellungen, etwa über Jonathan Meese und Julian Schnabel oder die Themenschau "Shopping".
"Wir bedauern den bevorstehenden Weggang von Max Hollein außerordentlich", ließ der Vorsitzende der Administration des Städel Museum, Nikolaus Schweickart, verlauten. "Städel und Liebieghaus verlieren damit einen seiner erfolgreichsten und visionärsten Direktoren, welcher beide Häuser nicht zuletzt durch eine inhaltliche und räumliche Erweiterung in völlig neue Dimensionen geführt hat und deren Bildungsauftrag massiv ausbauen konnte. Das Städel ist heute erfolgreich wie selten zuvor. Das ist insbesondere auch Max Holleins Verdienst." Die Leitung des Städels übernehmen kommissarisch Holleins Stellvertreter Jochen Sander und Heinz-Jürgen Bokler.
Kurator in SalzburgAuch in Österreich hatte der verheiratete Vater von drei Kindern in den vergangenen Jahren manche Aufgaben übernommen: Er war Kommissär des Österreich-Pavillons der Biennale di Venezia 2005 sowie Kurator des Salzburger Avantgardefestivals "kontra.com" anlässlich des Mozart-Jahres 2006. "Es gelingt ihm, Menschen für Kunst und Kultur zu begeistern", lobte ihn die damalige Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ), als sie Max Hollein 2010 mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst auszeichnete und hob Holleins "erstaunenswerte Energie, höchsten intellektuellen Anspruch, Weitsicht und kaufmännisches Gespür" hervor.
Seine Expertise, die er auch in Büchern wie "Zeitgenössische Kunst und der Kunstmarktboom" und "Unternehmen Kunst. Entwicklungen und Verwicklungen" festgehalten hat, wird auch in zahlreichen internationalen Aufsichts- und Beratungsgremien wie bei den "Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH", in der Eremitage, bei Istanbul Modern oder in der Neuen Galerie New York geschätzt.
2013 galt Max Hollein als Favorit für die Leitung des Pariser Museums Centre Pompidou. Nun geht er in die USA. "Die amerikanische Westküste im Allgemeinen und San Francisco im Besonderen bilden derzeit einen der interessantesten Kristallisationspunkte der kulturellen Vielfalt und der wirtschaftlichen Dynamik und die Fine Arts Museums of San Francisco stehen als großes enzyklopädisches Museum inmitten dieser beispiellosen Entwicklung, an der ich gerne aktiv teilnehmen möchte", begründete er heute seine Entscheidung.
Die Fine Arts Museums of San Francisco (FAMSF) beschäftigen an die 520 Mitarbeiter und besitzen einen Freundeskreis mit über 100.000 Mitgliedern. Die enzyklopädische Museums-Sammlung umfasst über 128.000 Kunstwerke. Das FAMSF ist die größte öffentliche Kunstinstitution in Nordkalifornien und war 2014 mit 1,6 Millionen Besuchern das am vierthäufigsten besuchte Museum der USA.