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Mythos Schöntrinken: Macht Alkohol wirklich attraktiver?

Ein, zwei Gläschen und schon wirkt das Gegenüber attraktiver, heißt es. Ein Experiment einer britischen Uni kommt zu erstaunlichen Ergebnissen.

Mythos Schöntrinken: Macht Alkohol wirklich attraktiver?
Mythos Schöntrinken: Macht Alkohol wirklich attraktiver?

"Mit jedem Likör gefällst du mir immer mehr". Glaubt man dem Volksmund, kann Alkohol wahre Wunder vollbringen: Das ein oder andere Gläschen über den Durst getrunken macht aus einem Durchschnittstypen einen Traumpartner. Aber kann man sich Menschen tatsächlich schöntrinken?

Eine aktuelle Studie der britischen Universität Bristol bestreitet dies. Die Forscher ließen knapp 300 Teilnehmer in drei verschiedenen englischen Pubs Alkohol trinken und ihr Gegenüber bewerten - demnach gibt es keinen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und wahrgenommener Attraktivität. "Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Laborexperimenten in der Vergangenheit und der lebensnahen aktuellen Studie ist, dass die Selbstverwaltung beim Alkoholkonsum im Gegensatz zu einer zufälligen Vorgabe sowie Placebo-Effekten im Labor steht", sagt Studienleiterin Olivia Maynard. Studien sind sich uneinsDie Ergebnisse verblüffen dennoch: Bei einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2008 erzielten die Wissenschafter der Universität Bristol noch ein völlig anderes Ergebnis. Damals fanden heterosexuelle Männer nach ein paar Gläschen sowohl Frauen als auch Vertreter des eigenen Geschlechts hübscher als vorher. Auch in den Augen von Frauen wurden Vertreter beider Geschlechter attraktiver. Dem gegenüber steht ein Versuch von Forschern der Universität Glasgow von 2003. Das Glasgower Team war zu dem Schluss gelangt, dass eine mit steigendem Alkoholpegel positiver werdende Wahrnehmung anderer Menschen sich allein auf das jeweils andere Geschlecht bezieht. Niedriger AlkoholpegelBei der aktuellen Versuchsreihe war der Alkoholspiegel der Probanden laut den Forschern relativ niedrig: "Es ist möglich, dass Alkohol die Wahrnehmung von Attraktivität erst bei einem höheren Alkoholpegel beeinflusst", versuchen die Wissenschafter die Ergebnisse zu erklären.