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Norditalien: Die schwersten Seilbahnunglücke der vergangenen Jahrzehnte

Die Tragödie am Lago Maggiore am Wochenende weckt Erinnerungen an Seilbahnunglücke in der Vergangenheit.

Am 3. Februar 1988 kamen 20 Gondelinsassen bei einem Seilbahnunglück ums Leben.
Am 3. Februar 1988 kamen 20 Gondelinsassen bei einem Seilbahnunglück ums Leben.

22. März 2008: Glück im Unglück hatten Seilbahnpassagiere im italienischen Sestriere in der Region Piemont. Die Kabine raste ungebremst in die Station. Dabei wurden 17 Menschen verletzt.

3. Februar 1998: Ein US-Militärjet kappte im Tiefflug das Kabel einer Seilbahn, die die italienische Gemeinde Cavalese mit dem höher gelegenen Skiort Cermis im Trentino verband. Mit dem Seitenleitwerk des Flugzeugs wurde das Tragseil der talwärts fahrenden Kabine durchtrennt. Die Kabine stürzte 80 Meter in die Tiefe. 20 Gondelinsassen wurden in den Tod gerissen. Unter den Opfern waren auch ein 37-jähriger Wiener und eine gebürtige Innsbruckerin, die in Brixen lebte. Ein weiteres Todesopfer stammte aus München, lebte aber zuletzt in Wien. Die anderen Opfer kamen aus Deutschland, Belgien, Polen, Italien und den Niederlanden.

27. Juli 1987: Bereits zwölf Jahre zuvor zerriss das Tragseil einer Seilbahn, weil ein Jet der US-Streitkräfte zu tief flog. Das Unglück ereignete sich im italienischen Passo Falzarego. Der Tiefflieger gehörte zu einer Staffel aus North Carolina. Zum Glück gab es nur Leichtverletzte.

13. Februar 1983: Im Aosta-Tal lösten sich während der Fahrt mehrere Kabinen durch eine schwere Windböe aus der Verankerung. Sie stürzten in die Tiefe. Dabei kamen elf Personen ums Leben.

28. Dezember 1981: Der Unfall in Tarsch in Südtirol hinterließ viele Rätsel. Die Bremsen einer Seilbahn versagten, die Sesselkette glitt damals mit immer höherer Geschwindigkeit rückwärts dem Tal entgegen. Einige Passagiere konnten sich mit einem Sprung aus dem Lift retten. Zwei Menschen starben, 23 wurden verletzt.

9. März 1976: Cavalese war schon früher Unglücksort eines Seilbahnunfalls. Eine Kabine stürzte 1976 über 50 Meter nach einem Seilbahnbruch in die Tiefe. Die Kabine war voll besetzt. 43 Menschen starben. Auch in diesem Fall war das Tragseil der Bahn kurz zuvor behördlich kontrolliert worden.