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Prozess gegen Drogenboss "El Chapo": Jury zog sich zu Beratungen zurück

Im Strafprozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman hat Richter Brian Cogan die Jury auf ihre Beratungen vorbereitet. Die zwölf Geschworenen müssen einstimmig zu einem Urteil darüber kommen, in welchen der zehn Anklagepunkte Guzman schuldig ist. Die Beratungen sollen noch am Montag beginnen. Bei einer Verurteilung droht dem 61-Jährigen im schlimmsten Fall lebenslange Haft.

In New York City wird das Urteil gesprochen
In New York City wird das Urteil gesprochen

Über das Wochenende wurden Zeugenaussagen bekannt, die nicht Teil der Verhandlungen waren und bisher unter Verschluss geblieben waren. Gerichtsdokumenten zufolge sagten die Zeugen US-Ermittlern, dass Guzman mehrfach Sex mit jungen Mädchen hatte. Laut einem Zeugen, der mit Guzman lebte, sollen die Mädchen teils 13 Jahre alt gewesen sein. Die Mädchen habe Guzman als "Vitamine" bezeichnet, weil der Sex ihm "Leben" schenke. Dem Dokument zufolge bestätigten andere Zeugen diese Aussagen.

Guzmans Anwalt Eduardo Balarezo bezeichnete die Aussagen als "extrem anzüglich". Es handle sich um nicht bestätigte und unglaubwürdige Vorwürfe, die nicht als Beweismittel beim Prozess zugelassen worden seien. Dass sie unmittelbar vor Beginn der Jury-Beratungen öffentlich gemacht wurden, sei "bedauerlich". Richter Brian Cogan hatte die Dokumente auf Antrag der "New York Times" und der Website "Vice News" zur Veröffentlichung freigegeben.

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