Zwei achtjährige Buben waren 1986 im lothringischen Montigny-les-Metz mit Steinschlägen ermordet worden. Es folgte eine jahrzehntelange Justizsaga: Der damals 16-jährige Patrick Dils gestand die Morde zunächst, widerrief diese Aussage aber später. Er wurde 1989 zu lebenslanger Haft verurteilt, 2002 aber freigesprochen, nachdem er 15 Jahre vermutlich unschuldig im Gefängnis gesessen hatte.
In der Zwischenzeit war der Verdacht auf den seit 1992 wegen anderer Morde inhaftierten Francis Heaulme gefallen. Zeugen hatten ihn 1986 in der Nähe des Tatorts gesehen. Ermittlern zufolge tragen die Kindesmorde seine Handschrift. Es folgten jahrelange Ermittlungen mit zahlreichen Wendungen. Zwischenzeitlich geriet ein dritter Mann in Verdacht, die Vorwürfe gegen ihn wurden aber schließlich fallengelassen.
Bei dem am Dienstag begonnenen Mammutprozess gegen Heaulme sollen rund hundert Zeugen befragt werden. Allerdings wurden die Beweismittel in dem Fall 1995 zerstört, weil mit Patrick Dils der angebliche Täter in Haft saß.