SN.AT / Panorama / International / Relikt von Drogenboss Pablo Escobar

Umsiedelung von 70 Flusspferden aus Kolumbien kostet Millionen

Der kolumbianische Drogenboss Pablo Escobar hatte die Tiere in den 1980er-Jahren für seinen Privatzoo aus Afrika hatte einfliegen lassen. Sie sind inzwischen zu einer wahren Plage geworden.

Einige der von Pablo Escobar importierten Nilpferde in Kolumbien.
Einige der von Pablo Escobar importierten Nilpferde in Kolumbien.

Die Umsiedelung von Nilpferden, die sich in Kolumbien unkontrolliert vermehren, wird viel Geld kosten: "Die gesamte Operation dürfte etwa 3,5 Millionen Dollar kosten", gab der Besitzer des Ostok-Schutzgebiets in Nordmexiko, Ernesto Zazueta, am Mittwoch (Ortszeit) bekannt, wo zehn der riesigen Dickhäuter untergebracht werden sollen. Umgerechnet sind dies rund 3,2 Millionen Euro. Die aus Afrika stammenden Tiere waren einst vom Drogenboss Pablo Escobar in der kolumbianischen Region Medellín angesiedelt worden. Dort sind sie aber inzwischen zu einer wahren Plage geworden.Der Gouverneur der kolumbianischen Region Antioquia, Aníbal Gaviria, will die Tiere vor dem Abschuss retten. 70 der knapp 150 Hippos in der Region sollen in den kommenden Monaten in Schutzgebiete nach Indien und Mexiko ausgeflogen werden. Ziel sei das erste Halbjahr 2023, sagte er.

Nach Tod Escobars wurden Nilpferde freigelassen

Die Nilpferde stammen von den wenigen Exemplaren ab, die Escobar in den 1980er-Jahren für seinen Privatzoo aus Afrika hatte einfliegen lassen. Nach der Tötung des mächtigen Drogenbarons bei einem Polizeieinsatz im Jahr 2013 wurden die Dickhäuter freigelassen. Seitdem bevölkern sie ein Gebiet rund um den Magdalena-Fluss, wo sie den Behörden zufolge die örtliche Tierwelt und die an dem Strom lebenden Menschen bedrohen.

Nachdem Pläne für eine Sterilisierung der bis zu drei Tonnen schweren Tiere geplatzt waren, erklärten die kolumbianischen Behörden sie im vergangenen Jahr schließlich zur "invasiven" Art. Damit sind sie auch zur Jagd freigegeben.

Neben den zehn Flusspferden, die in Mexiko eine neue Heimat finden sollen, ist für 60 weitere die Umsiedelung in ein Schutzgebiet in Indien geplant. Zazueta sagte, zuerst sollten die Tiere nach Indien ausgeflogen werden, danach nach Mexiko.